Freitagabend, wir haben die erste Arbeitswoche nach unserer Reise durch Belgien und die Niederlande erfolgreich hinter uns gebracht und es ist heiß. Seit Tagen ist es einfach nur heiß.
Zum Glück bietet uns ein ganz besonderes Himmelsereignis einen Anlass, den Hintern nochmal hochzubekommen und abends raus in die Felder zu fahren.
Wir wollen Mondfinsternis gucken!
Die Mondfinsternis
Immerhin ist die Mondfinsternis am 27. Juli 2018 die längste totale Mondfinsternis dieses Jahrhunderts, so ausgiebig werden wir uns das also wohl nicht noch einmal anschauen können.
Außerdem macht ein kleines Extra die Mondfinsternis zu etwas ganz besonderem: gleichzeitig ist der Mars besonders hell am Himmel zu sehen.
Vorbereitungen
Wir kochen uns also lecker-sommerliche Zitronenspaghetti und überlegen dabei, von wo aus wir den Mond heute Abend gut sehen könnten. Freier Blick in Richtung Süd-Ost und natürlich möglichst dunkel. Sichtbar ist alles zwar auch mitten in der Stadt, aber je dunkler, desto mehr kann man am Nachthimmel sehen.
Die Jagd nach dem roten Mond
In der Dämmerung machen wir uns dann mit dem Bulli auf den Weg, auf die Jagd nach dem roten Mond. Gesucht wird eine Stelle mit freiem Blick, ohne störende Lichtquellen, am liebsten alleine. Das alles zusammen ist im Ruhrgebiet gar nicht so einfach, also orientieren wir uns in Richtung Münsterland, denn das beginnt nördlich der Stadtgrenze.
Wir fahren an hohen Maisfeldern vorbei, die den Blick zum Horizont versperren. Aber der Fahrtwind in den Feldern ist so angenehm kühl, dass uns uns das erstmal wenig ausmacht.
Und wo ist eigentlich dieser Mond? Sollte der nicht schon zu sehen sein? Ich nehme wieder und wieder den Kompass zur Hand, aber im Südosten bleibt der Himmel dunkel und leer.
Und dann, als sich schon langsam Enttäuschung breit macht, entdecken wir ihn plötzlich. Blass, rötlich, kaum zu sehen – aber ganz eindeutig der Mond. Und eine Stelle am Rand eines Feldes, von der aus wir ihn gut sehen können. Okay, er teilt sich den Horizont mit einem hell leuchtenden Kraftwerk, aber er ist gut sichtbar.
Wir staunen erstmal ein bisschen, dann holt Björn die Kamera raus, während der rot schimmernde Mond immer besser sichtbar wird.
Während wir uns dann nedlich unserem Abendessen widmen und dabei weiter wie gebannt in den Himmel starren, verlässt der Mond langsam den Kernschatten der Erde. Im Vergleich zu der rötlichen Fläche wirkt die helle Sichel am Rand geradezu grell.
Wir schauen noch ein bisschen zu, wie der Mond langsam wieder sein übliches Aussehen annimmt und machen uns dann bald auf den Weg, denn morgen früh geht’s zum Trödelmarkt, also ist frühes Aufstehen agesagt.