Samstag, 6.6.2015
Bremen – Buxtehude – Travemünde – Fähre
Im Nachhinein sieht Björn es als ein Zeichen, dass sein Tag schon stressig begann, weil das Klopapier alle war.
Unspektakuläre Shoppingtour und nettes Frühstück in der Innenstadt.
Björn stellt die berechtigte Frage, warum Bäckereien nicht mehr wie in seiner Kindheit weithin sichtbar mit einer überdimensionalen Brezel gekennzeichnet sind.
Unterwegs fällt die Entscheidung, die nächste Nacht in Buxtehude zu verbringen.
Noch ein Zwischenstopp im Baumarkt um Muttern zu kaufen. Bühne frei für unseren Freund, den 13er Schlüssel! Mit 4 neuen und 2 alten Muttern klappert dann auch endlich der Auspuff nicht mehr.
Nun kann also das Drama beginnen.
Bei Sittensen eine kurze Pause. Ein schneller Blick in die Buchungsunterlagen der Fähre, die uns morgen Abend nach Schweden bringen soll. Aber.. was ist das? Am 7.6. um 1 Uhr… das ist ja quasi heute Abend!
Wird also nix mit Buxtehude. Naja, da es noch recht früh am Tage ist, entscheiden wir uns erst noch für einen ordentlichen Kaffee und einen kleinen Snack in der Stadt mit X.
Wir haben noch immer genug Zeit, ganz entspannt nach Lübeck zu fahren, Vorräte einzukaufen und pünktlich zum Check-In in Travemünde zu sein.
Erster Akt
Die A1 irgendwo in Schleswig Holstein. Strahlende Abendsonne. Ich denke an die Blaupause, mit der die Uni heute auf der voll gesperrten Universitätsstraße ihr 50-Jähriges feiert. Da müsste gerade der Abbau im Gange sein.
Plötzlich vor uns: Warnblinker. Stau. Wir stehen einige Minuten. Langsam wird klar: hier geht gerade gar nichts. Die Ersten steigen aus ihren Autos, laufen herum, rauchen, beginnen zu picknicken, kommen mit ihren Nachbarn ins Gespräch. Die zeit verstreicht, wir hören, dass es weiter vorne einen Unfall gegeben hat. Die Vollsperrung kann dauern.
Der NDR weiß auch nicht mehr al wir. Genaugenommen weiß er alles, was er weiß, von uns.
Neben uns steht das Wohnmobil eines Paares, dass unterwegs zum Grillen bei Freunden ist. Immerhin, die beiden haben den Kühlschrank voll Bier, dass sie mitbringen wollten. Ich stoße mit der Frau an, wir beide müssen heute nicht mehr fahren.
Um kurz vor 8 dann endlich, endlich geht es weiter. Erleichterung, wir werden die Fähre noch kriegen.
Zehn nach 8 – Ankunft Plaza-Center. Manchmal ist das Ziel so nah und doch so fern. Das Plaza-Center hat um 8 geschlossen, aber immerhin gibt es eine Automaten-Tankstelle. Dröppel darf sich also nochmal den Bauch mit „günstigem“ deutschen Diesel vollschlagen. Dass der Bon dann einfach ein leerer Zettel war, erscheint Björn im Nachhinein auch als Zeichen.
Zweiter Akt
Es findet sich dann noch ein Real auf der anderen Seite der Stadt, der bis 24 Uhr geöffnet hat. So kommen wir zumindest noch am Holstentor vorbei. Die Einkäufe (u.a. eine Flasche Absolut Vodka) sind schnell erledigt, denn so langsam wollen wir einfach nur noch irgendwo ankommen.
Wieder auf dem Parkplatz ist es dann schon dämmerig und Björn schaltet das Abblendlicht ein. An der ersten Abbiegung macht uns ein viel zu schnelles Blinkerklackern klar: so einfach geht das nicht. Licht und Blinker funktionieren nicht mehr gleichzeitig. Dafür verursacht der Versuch zu blinken lustige Lichteffekte. Wir probieren ein bisschen rum, erfolglos, und entscheiden dann erstmal in Richtung Fähre zu fahren, so lange es noch nicht ganz dunkel ist. Aufgeben können wir dann immer noch.
Dritter Akt
In Travemünde am Hafenhaus ist es dann schon recht dunkel. Wir parken, probieren weiter und entscheiden uns, den ACE anzurufen. Björn hängt 10 Minuten in der Warteschleife. Ich beginne langsam, mich innerlich vom Schwedenurlaub zu verabschieden, bevor er begonnen hat. Als Björn endlich jemanden dran hat, drängelt er, schließlich wollen wir eine Fähre kriegen – also zumindest, wenn der Fehler behoben werden kann.
Der sehr norddeutsche Mechaniker ist dann auch wirklich flott da und gibt sein Bestes. Könnte an den korrodierten Massesternen liegen, meint er, oder an einem Kabelbruch oder so. Fast unmöglich, den Fehler auf die Schnelle zu finde. Aber er genug Mitleid, um es zu probieren. Wackelt hier, rüttelt da, probiert. Und siehe, irgendwann klappt es. Der Bulli leuchtet und blinkt wieder ganz vorschriftsmäßig. Allerdings nur mit lose runterbaumeldem Sicherungskasten. Und: eine Prognose kann der Mechaniker natürlich nicht abgeben, aber man könnte das natürlich auch in Schweden in Ordnung bringen lassen, wenn das Problem wieder auftritt.
Ich bin schon fast mit den nerven am Ende und Björn wirkte auch zunehmend verzweifelt. Unser kleines Krisentreffen kommt dann aber zu dem Entschluss, dass der Mechaniker schon ziemlich mit dem Zaun gewunken hat, dass er das Risiko für überschaubar hält, dass es im schlimmsten Fall auch in Schweden Autowerkstätten gibt und dass wir also mit leichten Bauchschmerzen fahren werden.
Mittlerweile hat das Check-In längst begonnen und auch wir stellen uns dann mal in die Autoschlange. Das Warten dauert eine weitere kleine Ewigkeit und ich fange immer wieder an zu Zittern.
Was ein Stress!
Eigentlich freue ich mich schon lange auf’s Bett, aber als wir dann endlich auf der Fähre sind, brauche ich lange, um runterzukommen. Ein kurzer Besuch im Shop. Ein Bier an der Bar mit zahlreichen niederländischen Fernfahrern und schwedischem Fernsehen.
Im Bett lese ich lange und schlafe kurz und unruhig.
Wir sind lange vor dem Wecker wach. Nutzen ausgiebig das unbegrenzte Duschkontingent. Björn erschreckt sich beim Blick auf sein Handy. O2 heißt ihn „Herzliche Willkommen in Italien!“ – das hätte jetzt gerade noch gefehlt…
Dann raus auf’s Deck. Morgenlicht und die Öresundbrücke in Sicht.
Malmö kommt näher. Langsam müssen wir packen.
Übernachtung: Auf der Fähre. Mit Finnlines von Travemünde nach Malmö. Hinfahrt mit Kabine. Für Hin- und Rückfahrt haben wir knapp unter 200€ bezahlt.
Geschenke, Geschenke! | unterwegsmitdroeppel
[…] er vor einigen Wochen erfolgreich an unserem kleinen Licht-Problem (das uns auf dem Weg nach Schweden ziemlichen Streß bereitet hat…) herumgebastelt hatte, bis alles auch wieder mit Sicherungskasten am vorgesehenen Ort […]
Geschenke, Geschenke! – unterwegs mit dröppel
[…] er vor einigen Wochen erfolgreich an unserem kleinen Licht-Problem (das uns auf dem Weg nach Schweden ziemlichen Streß bereitet hat…) herumgebastelt hatte, bis alles auch wieder mit Sicherungskasten am vorgesehenen Ort […]