Eine Stadt feiert den Bulli – Dröppel feiert mit

Seit 60 Jahren werden im VW-Werk in Hannover jetzt schon Bullis gebaut. Auch Dröppel erblickte hier das Licht der Welt.

Nachdem die Kapazität in Wolfsburg schnell an ihre Grenzen stieß – Bullis waren schon immer heiß begehrt – entschied man sich, in Hannover ein weiteres Werk zu bauen. 1956 rollte hier der erste Transporter vom Band. Heute, 60 Jahre und rund neuneinhalb Millionen Bullis später, wird gefeiert.

Am Sonntag ist es so weit – Hannover widmet seinem wichtigsten Industrieprodukt ein Stadtfest. Beim Bulli-Bummel werden auf verschiedenen Flächen in der Altstadt zahlreiche Fahrzeuge von T1 bis T6 zu bewundern sein, sortiert nach den Mottos Freizeit / Camping, Personenbeförderung, Handwerk, Die Alten und Blaulicht.

Das beste daran: Dröppel ist dabei. Auf der Themeninsel Freizeit/ Camping auf dem Rudolf-Hillebrecht-Platz darf er sich als einer von vielen wunderschönen Bullis präsentieren. Nebenan auf dem Trammplatz findet auch das Programm mit Kontest statt, unter anderem sollen hier der schönste, der älteste und der originalste Bulli gekürt werden.

Jetzt ist also noch einiges zu tun, um Dröppel für den Bulli-Bummel hübsch zu machen – Frühjahrsputz ist angesagt. Die Gardinen hängen schon frisch gefärbt auf der Wäscheleine. Die Waschanlage wartet. Und innendrin kann natürlich auch noch das ein oder andere auf Hochglanz gebracht werden. All zu viel Zeit haben wir dafür nicht. Das liegt daran, dass wir erst heute mittag die Zusage bekommen haben – hat der Veranstalter etwa bei der Planung übersehen, dass zwischen Anmeldeschluss und Veranstaltung das extralange Osterwochenende liegt?

Hannover ist übrigens eine Stadt, mit der ich bisher nicht all zu viel anfangen konnte. Das nicht existente Image der Stadt konnten Umstiege am völlig nichtssagenden Hauptbahnhof bisher bestätigen. Hannover ist langweilig, spießig, provinziell – das weiß man schließlich schon seit 150 Jahren… Eine glückliche Fügung hat aber dafür gesorgt, dass die Stadt doch noch eine Chance bekommt. Letzten Monat hatten wir auf dem Weg nach Leipzig eine gute Stunde Umstiegszeit in Hannover, und ein kleiner Morgenspaziergang hinterließ bei mir tendenziell positive, aber nicht unbedingt spektakuläre Eindrücke. Hinweise auf die Ausstellung “Die Bullibauer. Eine automobile Legende.” machten mich allerdings schon neugierig. Kurz danach erreichte mich die Botschaft vom Bulli-Bummel – Hannover bekommt also doch noch eine Chance bei mir.

Sollte sich zufällig am Wochenende noch jemand nach Hannover verirren – wir sind zwischen 10 und 18 Uhr auf dem Rudolf-Hillebrecht-Platz zu finden.

 

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