Montag, 4.Juli 2016 Nørre Lyngvig – Hvide Sande – Houstrup
Guten Morgen, Sonnenschein!
Endlich mal werde ich von Sonnenstrahlen geweckt. Der erste verschlafene Blick durchs Fenster zeigt mir eine sonnenbeschienene Dünenlandschaft. Na, endlich!
Vor dem Frühstück: Strandspaziergang
Mein liebster Mitreisender lässt sich für einen frühmorgendlichen Strandspazierang aus dem Bett locken. Wir schlurfen also über den noch ziemlich verschlafenen Campingplatz, erklimmen einen sandigen Dünenweg und haben einen tollen Blick über einen hellen Strand und eine im Wind schäumende Nordsee.
In der Ferne ein einzelner Spaziergänger mit Hund. Sonst nur Weite.
Wir schlittern also auf der anderen Seite einen ebenso sandigen und steilen Weg wieder herunter und spazieren am Strand entlang. Genießen die Ruhe. Wobei Ruhe sehr relativ ist. Der Wind pfeift und das Meer rauscht.
Wir wandern durch den Sand bis uns irgendwann der Hunger zurück zum Bulli treibt. Der Weg durch die Dünen ist irgendwie ganz schön steil. Elegant kommt man da kaum hoch. Mein liebster Mitreisender war so freundlich, das zu dokumentieren.
Es folgen Frühstück im Sonnenschein, Duschen, Haare trocknen im Sonnenschein, Sachen packen im Sonnenschein und Abreise im Sonnenschein. Habe ich schon den herrlichen Sonnenschein erwähnt?
Lyngvig Fyr: Urlauber statt Seeleuten
Von unserem Platz aus konnten wir Lyngvig Fyr, den letzten an der dänischen Nordseeküste gebauten Leuchtturm, bereits aus der Ferne betrachten. Jetzt wollen wir ihn uns näher ansehen.
Leuchttürme sind fasziniernden Bauwerke. In einer Zeit ohne die modernen Navigationshilfen haben Menschen technisch alles gegeben, um die Gefahren der Schiffahrt überschaubar zu machen. Hohe Türme, helle Lichter. Leuchttürme warnen vor Gefahr uns stehen dabei selbst so beständig und unerschütterlich mit ihrem ewig kreisenden Licht an der Küste.
Natürlich kann man den Leuchtturm heute besichtigen. Für 50 Kronen pro Person, Kinder unter 18 Jahren dürfen kostenlos mit hoch. Wir allerdings haben heute wenig Lust, dafür zu bezahlen, 288 Stufen zu erklimmen. Bestimmt hat man von dort oben einen tollen Ausblick, aber mir gefällt es heute unten besser.
Unten gehen in einem Nebengebäude Museumsshop, Café und ein kleines Museum fast unmerklich ineinander über. Wir stöbern also etwas und setzen uns dann mit einem Kaffee gemütlich hin und lesen informtive und witzige Texte an den Wänden um uns herum.
Wir lernen, dass die Dünenhöfe auf Holmsland Klit früher die Besatzung gestrandeter Schiffe aufnehmen mussten. Die dafür vorgehaltenen Gästezimmer konnten sie nach dem Bau des Leuchtturmes an Urlauber vermieten. Das Timing war günstig, wohlhabende Bürger hatten den Erholungsurlaub im Sommer bereits für sich entdeckt und wussten die Schönheit der Gegend zu schätzen.
Hvide Sande: Endlich Fisch!
Weiter geht es wieder in Richtung Süden. Dröppel rollt ein weiteres Mal über den Holmsland Klitvej nach Hvide Sande.
Wir bummeln noch einmal durch das Städtchen, bevor wir uns vor der Havnens Røgeri niederlassen und und Scholle mit Pommes (mit viel grobem Salz und viel dänischer Remoulade) schmecken lassen. Endlich Fisch! Wir kämpfen mit den Pappschachteln im Wind. Besonders chic ist es hier nicht, ein einfacher Imbiss am Hafen, Pastikgabeln, ein paar Picknicktische, günstige Preise – also, für dänische Verhältnisse. Dafür frisch und lecker.
Wahrscheinlich schmeckt Fisch nirgends besser als direkt am Hafen.
Zurück am weißen Strand
Die immer noch strahlende Sonne lockt uns nochmal an den Strand.
Die relativ neue Südmole von Hvide Sande erstreckt sich rund 700 Meter weit ins Meer. Wir lassen uns die Gelegenheit zu einem Spaziergang zwischen den Wellen nicht entgehen.
Wir genießen einfach noch einige Stunden lang Sonne und Strand.
Irendwie ist es dann auch schon wieder später Nachmittag geworden, bis wir uns von meinem Lieblingsstrand trennen können.
Das Farm Café
Nächstes Ziel: Houstrup. 30 Kilometer sind mit auch mit Einkaufsstopp recht schnell zurückgelegt.
Als wir beim Farm Café ankommen, ist es trotzdem schon 18 Uhr. Uns war heute halt eher nach Entspannung am Strand, auch wenn die Inhaberin wirklich großartige Kuchen servieren soll. Wir hatten also nicht mehr die Gelegenheit, das selbst auszuprobieren, aber wenn hier mit genau so viel Liebe zu Detail gebacken wie dekoriert wird, dann muss es einfach gut sein.
Den Kuchen vermag ich zwar leider nicht zu beurteilen, aber auf der hübschen Terasse lässt sich mit Sicherheit ein gemütlicher Nachmittag verbringen.
Wir kommen nur zum Übernachten. In Dänemark gibt es zahlreiche Bauernhöfe mit einfachen Mini-Campingplätzen und einer davon gehört zum Farm Café.
Peter begrüßt uns freundlich auf seinem Hof – in seiner Muttersprache, die praktischerweise auch unsere ist. Er zeigt uns erklärt uns alles ausführlich auf der kleinen Camping-Wiese. Für Dröppel finden wir schnell ein hübsches sonniges Plätzchen und machen es uns erstmal gemütlich.
Nach einem langen Spaziergang, einem köstlichen Abendessen und viel dänischem Bier geht ein entspannter und ausnahmsweise sonniger Tag dann vorbei.
Übernachtung
Farm Café, Mini-Camping. 50 Dkk pro Person, 25 Dkk für Strom (brauchten wir nicht), Toiletten, Duschen und kleine Küche inklusive.
Maria
Es ist irgendwie seltsam, aber jedes Mal, wenn ich meinen Urlaub plane, entfällt Dänemark komplett meinem Gedächtnis – zu Unrecht, wie ich hier lesen kann. Ich wollte schon immer mal einen Leutturm sehen 🙂 Okay, kann man vielleicht auch in Deutschland, aber nicht mit Urlaubsfeeling. Ich muss Dänemark unbedingt auf die Liste setzten.
Viele Grüße
Maria
Kaddy
Kann ich nur empfehlen. 🙂
Alle paar Jahre zieht es mich mal wieder hin und ich war noch nie enttäuscht.
Chokacola
Sehr schöne Gegend. Wir waren zur gleichen Zeit wie ihr dort, schade, dass wir uns nicht begegnet sind.
Dein Aufstieg in den Dünen sieht doch sehr elegant aus
Kaddy
Ja, wirklich schön, fasziniert mich immer wieder. War der Bulli dabei? Wir haben insgesamt verblüffend wenige Bullis gesehen… Aber das wäre natürlich interessant gewesen 🙂
Ich gab mir größte Mühe, so elegant wie eben möglich auf allen Vieren hochzukrabbeln 😉
Chokacola
Ja, Bulli war dabei, aber da wir zu dritt mit Hund unterwegs waren, hatten wir ein Ferienhaus in Søndervig gemietet.
15 Tage unterwegs mit Dröppel - unsere Bulli-Reise nach Dänemark in Zahlen - unterwegs mit dröppel
[…] Tag 10: Strand, Scholle und Leuchtturm […]