Dienstag, 10.07.2018: ‘t Zand – Alkmaar – Bloemendaal
Frühstück im Bulli
Der Tag beginnt mit einer Entscheidung: sich über das graue Nieselwetter draußen ärgern oder sich über ein gemütliches Frühstück im Bulli freuen? Da es unser erstes Frühstück im Bulli auf dieser Reise ist, fällt es leicht, das einfach kuschelig zu finden. Und da wir schonmal so gemütlich zusammen sitzen, machen wir auch gleich Pläne für den Tag. Die Wettervorhersage verspricht Besserung. Und der Plan steht dann auch schnell: erstmal Alkmaar, dann Nordsee. Wir nehmen also Abschied von der Mühle und machen uns auf den Weg.
Bummel durch Alkmaar
Wir bummeln an diesem grauen Vormittag durch Alkmaar, Wind und Nieselregen treiben uns immer mal wieder in Geschäfte. Immerhin finden wir dabei das schon lange gesuchte hölzerne “&” in einem Krimskrams-Laden.
Alkmaar ist eine wirklich hübsche Stadt mit all den Grachten und alten Häusern. Bunt bepflanzte Blumenkästen an den Straßenlaternen sorgen selbst bei dem heute etwas trüben Wetter für eine etwas freundlichere Stimmung.
Bekannt ist Alkmaar übrigens vor allem als Käsestadt. Seit 1593 gibt es in Alkmaar eine Käseträgergilde und bis heute wird jeden Freitag von Ostern bis in den Herbst Käse nicht nur durch die Stadt getragen, sondern auch auf dem Käsemarkt verkauft. Da wir an einem Dienstag hier sind, gibt es heute Käse nur in zahlreichen Läden zu kaufen. Trotzdem statten wir natürlich der alten Stadtwaage einen Besuch ab, vor der der Käsemarkt stattfindet.
Automatenrestaurants und frische Pommes
Wir bummeln durch kleine Gassen und entlang der Grachten. Unterwegs wundern wir uns – nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal auf dieser Reise über ein Automatenrestaurant. Fritierte Snacks hinter Edelstahlklappen begegnen uns in niederländischen Städten immer wieder und immer wieder wundern wir uns. Was heute so typisch niederländisch und kurios erscheint, hat eine lange Geschichte. Sie beginnt 1896 in Berlin, von wo aus sich die Idee durch ganz Europa und in die USA verbreitet. Gut 120 Jahre später bleibt vom “Restaurant der Zukunft” kaum etwas übrig, außer dem niederländischen “eten uit de muur” (Essen aus der Mauer”).
Wir entscheiden uns mittags aber lieber für Pommes aus einem kleinen Laden in einer kleinen Gasse, in dem sich die Säcke mit frischen Kartoffeln stapeln.
Damit lassen wir uns auf einer Bank am Wasser nieder und streiten mit den Möwen ums Essen. Die frechen Vögel wollen fieserweise einfach nicht aufgeben, bleiben aber erfolglos. Ätsch!
Ab in die Dünen
Satt und zufrieden machen wir uns auf den Weg zurück zum Bulli und fahren weiter, wieder in Richtung Nordsee, nach Bloemendaal. Unser Plan: zwei Nächte auf dem Camping Bloemendaal. Das Wetter soll morgen wieder besser werden und wir wollen das für einen kompletten Strandtag nutzen.
Unterwegs verziehen sich die Wolken immer weiter und die Sonne strahlt wieder. Ein paar klitzekleine Hürden gibt es auf dem Weg zum Campingplatz noch zu überwinden. Erst zickt das Navi, dann haben wir Probleme mit der Schranke. Aber wir schaffen es irgendwann zur Rezeption, wo uns das kleinste Problem erwartet. Bis jetzt wurden wir auf Deutsch oder Englisch begrüßt, wenn wir als Deutsche erkannt wurden, was ja schon irgendwie bequem ist. Und nun geraten wir an der Rezeption an eine Mitarbeiterin, die bis auf ein paar Worte nur Niederländisch spricht. Ihre Kollegin komme gleich wieder, versucht sie uns zu erklären – und da stellen wir lachend fest, dass wir uns eigentlich ganz gut verstehen, wenn alle langsam und deutlich sprechen. Die Sprachbarriere ist letztlich auch keine.
Êin Plätzchen ohne Strom ist für uns und den Bulli noch frei. Wir stehen auf einem Kiesplatz in der schönen Dünenlandschaft, um uns herum ein LT, ein alter Mercedes und ein T4. Passt.
Spaziergang zum Strand
Nachdem wir uns eingerichtet und ein wenig umgesehen haben, entscheiden wir uns für einen Ausflug zum Strand. Es ist mittlerweile sonnig, dafür weht jetzt ein ordentlicher Wind. Eigentlich schönes Nordsee-Wetter. Wir machen uns also auf den Weg, etwa 900 Meter geht es über einen Fußweg parallel zur Straße durch die Dünenlandschaft.
Die Bäume am Wegesrand sind küstentypisch zerzaust und windschief. Wunderbar.
Wind und Wellen
Und dann sind wir endlich da. Die Nordsee.
Wir spazieren erstmal ein wenig am Strand, immer entlang der rauschenden Wellen, und genießen, dass außer uns nicht viele Menschen unterwegs sind. Badewetter ist das heute noch nicht, aber Drachen steigen lassen, Kitesurfen und Spazierengehen gehr ganz gut.
Der helle Sandstrand ist wunderschön, auch wenn die Nordsee heute rau und wild vor sich hin schäumt und der Sand vom Wind über Wege und Liegen geweht wird.
Als wir uns ausreichend durchgepustet fühlen suchen wir uns ein windgeschütztes Plätzchen an einer der zahlreichen Strandbars und trinken ein Bier, naja, es werden dann doch zwei.
Abend in den Dünen
Zurück auf dem Campingplatz wartet der Bulli auf uns.
Während die Sonne über den Dünen untergeht kochen wir Nudeln mit Thunfischsauce und gucken nebenher mal wieder Fußball. Es ist das erste Halbfinale dieser WM, Frankreich gewinnt gegen Belgien. Belgien… in die Richtung soll es weiter gehen, aber morgen wartet erstmal ein entspannter Strandtag auf uns.
Campingplatz in der Dünenlandschaft, ca. 900 Meter zum Strand
Preise: 22,70€/Nacht (2 Personen ohne Strom)
Wasser, Toiletten, Duschen inklusive
Camping Bloemendaal
Zeeweg 72
2051 EC Bloemendaal
Mehr Informationen hier.
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