Mittwoch, 17.06.2015
Malmö – Fähre – Travemünde
Unser letzter Tag in Schweden
Wir wollen die verbleibende Zeit noch nutzen und stehen früh auf, um erst mal wieder in aller Ruhe ganz gemütlich zu frühstücken.
Ein letztes Mal begrüßt uns strahlender Sonnenschein, auch wenn es heute nicht ganz so warm ist, wie bei unserer Ankunft.
Unser erster Weg führt uns nochmal zu Lidl, wir brauchen für uns noch ein paar Lebensmittel, die in Deutschland einfach nicht oder zumindest nicht so einfach zu bekommen sind. Lingonbröd, Felix-Ketchup, die leckeren Gemüseschnitzel und natürlich Filmjölk, an der ich hier wirklich Gefallen gefunden habe. Meine Recherche hat ergeben, dass in deutschen Supermärkten wirklich absolut nichts vergleichbares zu kriegen ist. Also werde ich wohl versuchen, was ich als Empfehlung anderer Filmjölk-Fans gefunden habe: Etwas Filmjölk in möglichst frische, möglichst wenig bearbeitete Vollmilch (also meine Lieblingsmilch vom Bauernhof!), bei Zimmertemperatur stehen lassen, den Rest erledigen dann die Fil-Kulturen. Mal sehen, ob das klappt.
Bummel durch Malmö
Wir wollen dann noch mal in die Innenstadt und schaffen es dabei irgendwie durch Straßen zu kommen, von denen wir nicht glauben, dass wir sie hätten befahren sollen bzw, dürfen. Wir haben aber wirklich kein Verbotsschild missachtet! Auf jeden Fall landen wir so auf einem super-zentralen und schweineteuren Parkplatz. 25 Kronen die Stunde… das gönnen wir uns zum Abschluss einfach mal und werden am Parkscheinautomaten ordentlich Kleingeld los.
Wir bummeln durch die Altstadt und die Einkaufsstraße entlang und frönen dem Konsum.
Ich erstehe bei Indiska ein kleines Täschchen, wunderschön gemustert. Den Laden gibt’s zuhause mal wirklich nicht…
Zum ersten Mal trinken wir einen Kaffee bei Espresso House. Was es hier gefühlt an jeder Ecke gibt. Der Kaffee ist auf jeden Fall ganz gut.
Wir bummeln zurück, ich stöbere in kleinen Läden am Lilla Torg. Direkt an unserem Parkplatz ist eine MAX-Filiale und wir haben in den letzte Tagen im Radio so oft die Werbung für den neuen Brioche-Burger gehört, dass wir den jetzt einfach ausprobieren müssen. 80 Kronen für das Menü sind zwar nicht unbedingt günstig, aber… es war soooo lecker! Fluffiges Brötchen, saftiges Fleisch, dazu Pommes, die wesentlich besser waren als ich es bei einer Burger-Kette erwartet habe.
Die Postkarten
Nun wird es aber endgültig Zeit, sich auf den Weg in Richtung Hafen zu machen. Aber Stopp! Wir haben noch Postkarten… Also machen wir uns noch „eben schnell“ auf die Suche nach einem Briefkasten. Werden in einem Nebenzentrum fündig, schreiben in Rekordgeschwindigkeit und werfen sie erleichtert ein. Die Briefmarken für Postkarten nach Deutschland waren ordentlich teuer, es wäre also echt ärgerlich gewesen, die Karten zu vergessen…
Auf der Fähre
Am Hafen finden wir schnell das Finnlines-CheckIn und verstehen nicht, wozu wir so viele Zettel brauchen. Die Wartezeit ist diese Mal angenehm kurz und auf der Fähre werden wir zentimeternah an die Kofferraumklappe eines Volvo Kombi herangewunken. T3-Front an Volvo-Kofferraum – das ist platzsparendes Parken!
Wir machen es uns in einer Ecke an der Bar gemütlich und trinken erst mal ein Bier von der Bar ( 2 Heinecken für 5 Euro, was einem als Hammer-Angebot erscheint, wenn man gerade aus Schweden kommt.), trinken noch ein Bier von der Bar (2 Carlsberg für 5 Euro…) und ärgern uns über das Wetter. Das ist ziemlich fies, mittlerweile regnet es und ein kräftiger Wind bläst… Kein schönes Wetter, um sich Malmö, die Öresundbrücke und Kopenhagen nochmal vom Schiff aus anzusehen. Uns bleibt nichts anderes, als die meiste Zeit drinnen zu verbringen. Für diese Fahrt haben wir keine Kabine gebucht, weil wir es nicht mussten.
Irgendwann schließt die Bar. Wir naschen unsere mitgebrachten Lösgodis.
Die Zeit vergeht langsam
Ich finde eine weitere Bar oben, die noch geöffnet hat und wo ich entdecke, dass es hier Zigaretten für 3€ die Schachtel gibt… Der Mann hinter der Bar ist nett. „How many do you want?“ – „How many can I get?“ – „How about four?“ – auf der Theke steht ein großes Schild, dass es pro Person und Fahrt maximal 2 Schachteln gibt. Warum genau es hier auf der Reise von Schweden nach Deutschland überhaupt steuerfreie Zigaretten gibt, konnte ich mir bisher nicht erklären.
Wir reden, ich lese, ich rauche draußen. Es sind noch mehr als 4 Stunden bis zur Ankunft, als auch die obere Bar schließt.
Um 23:30 öffnet das Restaurant, es gibt einen “Night Snack“ und wir haben beschlossen, für 7 Euro pro Person dabei zu sein – so haben wir wenigstens was zu tun. Der Night Snack hat verblüffende Ähnlichkeit mit einem Frühstücksbüfett, also frühstücken wir gegen Mitternacht erst mal ordentlich. Sind froh, dass es Kaffee gibt. Bis wir ihn probiert haben zumindest, Der Kaffee hätte gute Chancen, als der schlechteste durchzugehen, den ich jemals getrunken habe, wenn da nicht ein ganz besonderer Kaffee auf einer Bahnreise vor einigen Jahren gewesen wäre…
Schietwetter in Deutschland
Als wir fertig sind, ist Travemünde bereits in Sicht. Wir stehen während der Einfahrt in den Hafen draußen und bestaunen noch größere Fähren, die gerade entladen werden, bis der Aufruf kommt, sich zu den Fahrzeugen zu begeben.
Wir irren zwischen LKW umher, die verdammt eng geparkt sind, bis wir endlich Dröppel entdecken.
Deutschland empfängt uns mit echtem Schietwetter.