Sonntag, 14.6.2015
Örby – Varberg
Gestern abend hatte sich große Pfützen auf der Wiese gebildet, heute morgen strahlt die Sonne schon wieder, als wäre nichts gewesen.
Frühstück mit Filmjölk
Wir schlafen aus, freuen uns, hier mal wirklich entspannt duschen zu können und frühstücken. Ich habe mit Müsli und Filmjölk besorgt – ein echt schwedisches Frühstück, dass wir am Stehtisch vor dem Bulli einnehmen. Mir schmeckt’s.
Windige Pause am See
Unser Ziel heute ist Varberg, hier waren wir schonmal, aber mehr der weniger auf der Durchreise. Dieses Mal wollen wir uns mehr Zeit nehmen. Unterwegs machen wir eine Kaffeepause an einem kleinen See, irgendwo zwischen Örby und Varberg. Auf einem kleinen Schotterplatz am Ufer finden wir einen Grillplatz und zwei kleine rote Hütten – wie wir feststellen, eine Toilette und eine Sauna. Die Pause fällt wegen starken Windes aber eher kurz aus. Eigentlich ist es hier sehr hübsch, aber so doch etwas ungemütlich.
Varbergs Kallbadhus
Wir schauen uns das Badehaus an, das im maurischen Stil gestaltet ist und heute bei strahlendblauem Himmel über dem grün schimmernden Wasser richtig gut zu Geltung kommt. Ich kann mich kaum dran satt sehen und mache ein Foto nach dem anderen.
Festung Varberg
Dann wandern wir hoch zur Festung. Ins Museum wollen wir nicht, aber wir sehen uns den Außenbereich der Anlage an, deren älteste Teile aus dem 13. Jahrhundert stammen. Im Innenhof ist es windgeschützt, aber sobald man ihn verlässt, pustet der Wind einen fast weg.
Möwen mögen keinen Salat
Heute am Sonntag ist es in der Innenstadt eher ruhig. Wir entscheiden uns für ein spätes Mittagessen von der Salatbar im ICA. Das wird zwar mit fast 140 Kronen ein teurer Spaß, aber letztlich wären wir anders auch nicht viel günstiger weggekommen und die Auswahl war wirklich Wahnsinn. Als wir auf einer Bank in der Sonne essen, werden wir von einer riesigen Möwe belagert, die zu gerne etwas abhätte. Irgendwann weht mir der Wind ein winziges Salatblättchen von der Gabel und die Möwe stürzt sich blitzschnell darauf und schnappt es sich, lässt es wieder fallen, guckt den Salat skeptisch an, pickt noch einmal danach, lässt es wieder fallen und wendet sich schließlich angewidert ab. Sie marschiert schnurstracks auf die andere Straßenseite und würdigt uns keines Blickes mehr.
Am Flugplatz
Potentielle Stellplätze in und um Varberg haben wir uns ja schon mal angeguckt. Eigentlich wollten direkt am Hafen in der Innenstadt bleiben, aber der Ticketautomat war defekt und unter der angegebenen Telefonnummern meldet sich niemand. Der immer stärker werdende Wind bestärkt uns darin, doch nicht direkt am Wasser zu bleiben. Wir fahren auf die Halbinsel Getterön und finden ein Schild am Flygplats Getterön. Das dazugehörige Café ist geöffnet und wir fragen nach, wo und wieviel wir bezahlen sollen. Die Kellnerin weiß es auch nicht, schickt uns aber zu einer Frau, die Bescheid wissen soll. Die erklärt uns alles auf Schwedisch, aber das, was ich verstanden zu haben glaube, kann nicht stimmen. Also: “Jag förstår lite svenska, men jag vet inte om jag förstod det. Can you explain it in english?”. Kann sie und tut sie auch. Und tatsächlich: Der Stellplatz ist noch nicht offiziell eröffnet, es fehlen noch irgendwelche Genehmigungen, deshalb könne man noch kein Geld dafür nehmen, aber wir dürfen trotzdem gerne bleiben und auch den Strom nutzen. Kostenlos. Wir können aber gerne einen Kaffee trinken, wenn wir wollen. Björn gibt ihr 40 Kronen für die Kaffeekasse, sie bedankt sich überschwänglich, wir bedanken uns überschwänglich.
Wir gehen noch etwas spazieren. Björn spaziert später noch alleine zum Vogelschutzgebiet-Aussichtspunkt und sieht jede Menge Vögel, während ich endlich meine Leder-Äquivalent-Jacke flicke.
Wir kochen Gnocchi mit Gemüse. Danach Nachos und Vorlesen im Bett.
Übernachtung: Flygplats Getterön, Strom und Wasser, Toilette im Café. 40 SEK (Normalpreis: 150SEK), große Bäume, nachts ruhig.