Donnerstag, 06.07.2017: Höör – Malmö – Fähre – Niendorf
Noch einmal ein gemütliches Frühstück am See. Unser letztes Frühstück in Schweden – und wir können es noch einmal bei Sonnenschein und mit Seeblick genießen. Anschließend etwas Ordnung im Bulli schaffen, dann geht es mit dem frisch aufgeräumten Bulli auf den Weg nach Malmö. Der Abschied vom letzten schwedischen See für diesen Sommer fällt schwer.
Großstadtverkehr in Malmö
Zum Abschied gibt es also noch mal etwas Großstadtverkehr für Dröppel. Ungewohnt auch für uns nach den entspannten letzten Tagen.
Wir suchen uns mit Hilfe des Navis noch einen möglichst großen Coop und landen dabei in einer weniger schicken Ecke von Malmö – Kontrastprogramm zu den idyllischen Kleinstädten und Dörfern der letzten Wochen. Und auch der Supermarkt – nun ja, wir aus Schweden große, moderne, helle, saubere Supermärkte gewohnt, hell und sauber. Dieser ist deutlich in die Jahre gekommen. Aber es gibt alles, was wir brauchen. Wir shoppen also Filmjölk und Süßigkeiten, Brot und Mitbringsel.
Ein Bummel durch Malmö
Weiter geht es in die Innenstadt.
Wir besorgen uns erstmal einen großen Kaffee bei 7eleven – der kostet nur 15 Kronen dank Studi-Rabatt, der problemlos auch mit unseren deutschen Studierenden-Ausweisen gewährt wird. Mit riesigem Koffein-Vorrat schlendern wir dann erstmal durch die Altstadt.
Malmö haben wir uns schon einmal gründlich angeguckt, als wir vor zwei Jahren in Schweden unterwegs waren – auf dem Hin- und Rückweg. Heute bummeln wir nur ein bisschen durch den Sonnenschein und gewöhnen uns langsam wieder an den Großstadttrubel.
Malmö ist mit über 300.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Schwedens. In der Innenstadt steht Altes neben Neuem, Großes neben Kleinem, Buntes neben Grauem. Mit Sicherheit auch nochmal einen genaueren Blick wert.
Dann werden wir ein klein wenig wehmütig, denn irgendwann wird es Zeit, zurück zum Bulli zu gehen und sich auf den Weg zur Fähre zu machen. Und dann heißt es: Hejdå, Sverige.
Warten, warten, warten
Dröppel rollt also mit uns zum Hafen, wo wie erwartet Warten angesagt ist.
Wir fahren wieder mit Finnlines von Malmö nach Travemünde. Zum Check-In hat sich bereits eine lange Schlange vor den beiden Passagier-Schaltern gebildet, die erst in ein paar Minuten öffnen werden. Zum ersten Mal ärgere ich mich über Finnlines, denn die drei Fracht-Schalter sind bereits geöffnet, so dass der einzelne LKW-Fahrer, der hereinkommt, schnell und routiniert einchecken kann. Während sich die Schlange an den beiden mittlerweile geöffneten Passagier-Schaltern gaaaanz langsam vorwärts bewegt, haben die vereinzelt hereintröpfelnden LKW-Fahrer immer freie Schalter-Wahl. Ich bin leicht genervt, was schade ist, denn bisher war ich eigentlich mit dem Service bei Finnlines immer soweit zufrieden.
Nach dem Check-In heißt es wieder warten. Dieses Mal darauf, auf die Fähre fahren zu dürfen. Immerhin warten wir jetzt im Sonnenschein, und da wir mittlerweile ja schon einige Fähren-Erfahrungen sammeln durften, waren wir darauf vorbereitet und packen ganz in Ruhe unsere Taschen mit den Dingen, die wir auf dem Schiff dabei haben wollen.
Warteschlangen-Plauderei
Wir kommen mit unserem Warteschlangen-Nachbarn ins Gespräch. Er ist Finne und mit seiner Frau und seinem selbstausgebauten Ford-Minivan unterwegs nach Italien. Da die beiden an einer Schule arbeiten und zwei Monate Sommerferien haben, reisen sie ganz entspannt über Schweden, Deutschland und Österreich. Wir plaudern auf Englisch über die Vor- und Nachteile verschiedener Ausbaulösungen bei kleinen Campingbussen und zeigen uns gegenseitig unsere kleinen Tricks und Lösungen. Wir können noch mit ein paar Tipps für Deutschland helfen. Zum Dank schenkt er uns Nudel-Fertiggerichte aus Hongkong, wo seine Familie herstammt.
Über die Ostsee mit der Finnpartner
Dann ist es soweit. Der Bulli kämpft sich tapfer die Rampe zum Schiff hoch und wir verlassen schwedischen Boden.
Auf dem Schiff wartet bereits das Essen auf uns. Mir ist zwar etwas unklar, welche Hauptmahlzeit man um 16 Uhr einnimmt, aber bei der Buchung war die rede von “Dinner”. Allerlei Salate, Auflauf, Fleisch, Beilagen und natürlich Lachs und Schalentiere erwarten uns am Buffet. Lecker.
Nach dem Essen machen wir es uns mit einem Bier auf dem Sonnendeck gemütlich, genießen die Sonne und bestaunen die Øresund-Brücke nochmal vom Wasser aus. Unterbrochen von kleinen Spaziergängen sitzen wir hier den ganzen Nachmittag in den Liegestühlen. Bei Sonnenschein kommt auf der Fähre fast ein bisschen Kreuzfahrt-Feeling auf. So lässt sich die Überfahrt genießen.
Nachts auf der Ostsee
Irgendwann ist die Sonne dann weg und es wird kühl und windig, so dass wir uns in die Passengers Lounge zurückziehen. Für die Rückfahrt bis 00:30 haben wir auf eine Kabine verzichtet und müssen jetzt hier die Zeit totschlagen. Wir trinken Kaffee, lesen, reden, schreiben. Während einer Rauchpause kommen wir auf dem Sonnendeck mit einem anderen Passagier ins Gespräch. Wir plaudern über die Arbeit, Bremen und Bullis. Mittlerweile hat der Wind nachgelassen und es ist eine angenehm laue Sommernacht auf der Ostsee.
Irgendwann ist dann auch schon wieder Zeit für die nächste Mahlzeit. Der “Night Snack” erinnert verblüffend an ein deftiges Frühstück. Zu Brötchen, Wurst und Käse gibt es Baked Beans, Köttbullar und Bratwurst. Nach dem Essen ist schon wieder Zeit, den kleinen roten Bulli zwischen den rieisigen LKW zu suchen. Und einmal mehr zu warten – dass sich die Klappe öffnet, dass wir drn sind, von der Fähre zu fahren.
Nachts in Deutschland
Weit fahren wir danach nicht mehr. Gegen 1 Uhr kommen wir in Niendorf an, bereiten uns und den Bulli auf einem Parkplatz auf die Nacht vor uns fahren auf den Stellplatz. So leise wie möglich suchen wir uns ein Plätzchen zum Ausschlafen.
10€/ Nacht, Strom 1€/3kWh
öffentliche Toilette vorhanden – aber die ekligste, die ich seit langem gesehen habe.
Mehr Infs hier.
Zurück ging es für uns mit Finnlines von Malmö nach Travemünde. Für diese Fahrt musste keine Kabine gebucht werden, wir haben darauf verzichtet.
Kosten: für Hin- (über Nacht mit Kabine) und Rückfahrt ca. 175€
Essen und Getränke sind auf der Fähre nicht so schrecklich teuer, wie man befürchten könnte. Ein paar Beispiele:
Mahlzeitenpaket Rückfahrt (Abendessen + Nachtsnack, jeweils inkl. Kaffee, Wasser, Saft): 17€
2 Bier : 5€
Tasse Kaffee an der Bar: 1€