Donnerstag, 12.07.2018: Bloemendaal – Zandvoort – Wassenaar – Den Haag – Wassenaar
Wir wollen uns heute zeitig auf den Weg machen, wir haben ja schließlich Pläne. Aber der Morgen ist so schön, dass wir nicht ohne ein entspanntes Frühstück im Sonnenschein auf dem Campingplatz, umgeben von der hübschen Dünenlandschaft.
Gut, dass wir uns gestern Abend noch ein bisschen vorbereitet haben und uns danach wirklich schnell auf den Weg machen können. Auf nach Den Haag!
Erste Etappe: 35 Kilometer nach Wassenaar. Wir haben uns einen Campingplatz in Wassenaar ausgeguckt, um von dort aus einen Ausflug nach Den Haag zu machen. Also rollt der Bulli an diesem wunderschönen Sommertag durch die ziemlich flache Landschaft, vorbei an Feldern und Wiesen, Kanälen und Windmühlen. Das sieht schon alles sehr niederländisch aus.
Auf dem Camping Duinhorst angekommen hält uns zwar ein Internet-Ausfall beim CheckIn etwas auf, aber alle sind freundlich und entspannt – da schließen wir uns gerne an.
Als Dröppel auf seinem Platz steht, richten wir uns nur schnell ein und machen uns auf den Weg.
Zweite Etappe: von Wassenaar nach Den Haag.
Wir haben uns den Weg zur Bushaltestelle eklären lassen und spazieren los. Das ist schon ein Stück zu laufen, aber ja, die Richtung stimmt…
An der Bushaltestelle warten wir keine 10 Minuten auf den nächsten Bus und nutzen die Zeit, um zu versuchen, herauszufinden, was die Fahrt kostet. Das ist gar nicht so einfach – finde sogar ich. In aller Bescheidenheit sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich alle Nahverkehrs-Tarifsysteme in NRW und einige andere in Deutschland kenne. Einige Jahre lang habe ich nämlich mein Geld unter anderem damit verdient, sie Menschen am Telefon zu erklären. Hier aber muss ich kapitulieren und mich darauf verlassen, dass der Busfahrer uns das richtige Ticket verkauft. Wir zahlen 4,60€ pro Person und Fahrt und steigen 11 Minuten später am Hauptbahnhof von Den Haag aus.
Den Haag also. Ein paar Fakten vorweg. Die drittgrößte Stadt der Niederlande ist Parlaments- und Regierungssitz und auch Residenz des Königshauses – aber nicht Hauptstadt. Dafür nennt sich Den Haag aber auch “Stadt des Friedens und der Gerechtigkeit“, weil im Friedenspalast der Internationale Gerichtshof, der Ständige Schiedshof und die Haager Akademie für Völerrrecht ihren Sitz haben und auch Eurojust, Europol und die Organisation für das Verbot chemischer Waffen in der Stadt angesiedelt sind – jede Menge internationaler Einrichtungen also, die für Frieden, Recht und Gerechtigkeit zuständig sind.
Wir laufen vom Bahnhof aus einfach drauf los, holen uns bei der nächsten Gelegenheit einen Kaffe und werfen dann auch endlich mal einen Blick in die Karte, die wir auf dem Campingplatz bekommen haben. Wir sind auf dem richtigen Weg, also weiter. Wir sehen viel modernes aus Glas und Stahl, aber dann auch viel altes Verschnörkeltes.
Im Zentrum der Macht: Binnenhof
Wir folgen der Beschilderung und erreichen wie gewünscht den Binnenhof, seit Jahrhunderten das politische Zentrum der Niederlande.
In dem Gebäudekomplex sind beide Parlamentskammern untergebracht und im Ridderzaal in dem kirchenähnlichen Gebäude in der Mitte hält der König jährlich seine Thronrede. Durch ein Tor betreten wir also das Herz der niederländischen Demokratie. Der tatsächliche Innenhof ist frei zugänglich und bei dem wunderschönen Wetter heute erscheint uns das auch die beste Möglichkeit, den Binnenhof zu erkunden. Es gibt natürlich auch Führungen durch verschiedene Teile des Gebäudekomplexes.
Ein Bummel durch Den Haag
Wir bummeln einfach weiter durch die Stadt, bestaunen den Kontrast zwischen alt und neu in der Stadt, freuen uns über das viele Grün rund ums Wasser und genießen das schöne Wetter.
Wir entscheiden uns spontan für ein spätes Mittagessen vor einem kleinen italienischen Restaurant, irgendwo in der Nähe des Palastes, einfach weil uns der Laden spontan anspricht. Unser Gefühl trügt uns nicht, es ist ziemlich gut.
Natürlich kommen wir auch noch am Paleis Noordeinde, dem offiziellen Amtssitz des niederländischen Königshauses, vorbei und müßen uns nochmal daran erinnern, dass das hier tatsächlich nicht die Hauptstadt ist. Kurios. Um den Palast herum ist es gerade laut und staubig – alles voller Baustellen.
Wir bummeln noch ein bisschen herum, bis wir genug Stadt für einen Tag haben und am späten Nachmittag zurück fahren.
Zurück auf dem Campingplatz
So ein Sommertag in der Stadt ist ganz schön anstrengend. Zurück auf dem Campingplatz reicht es uns dann völlig, noch ein bisschen in der Sonne zu sitzen, bei einem kleinen Spaziergang zu erkunden, was der Platz noch so zu bieten hätte – Pool, Spielplatz, Laden, Restaurant, Tennisplatz, alles da. Auch Hinweise auf Kinderbespaßung und Fahrradverleih finden wir.
Während sich neben uns aus mehreren Kleinwagen ein Mädelsgrillabend aufbaut, gibt es auch bei uns noch einen kleinen Abendsnack, bevor wir den Tag dann auch langsam und entspannt zuende gehen lassen.
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E. Staedter
Schöner Reisebericht. Die Windmühle… 🙂