18.August 2014
Boiensdorf – Heiligendamm – Bad Doberan – Sembzin
Nach dem entspannten Strand-Tag wollen wir heute noch ein bisschen was sehen.
Spontan fällt die Entscheidung, den ersten Zwischenstopp in Heiligendamm zu machen. Als der Name auf dem ersten Schild auftaucht, habe ich Assoziationen wie den G8-Gipfel, Proteste, gigantische Absperrungen – das war 2007. Aber ich denke auch an wunderschöne Bäderarchitektur und einen tollen Strand.
Und dann sind wir da. Das älteste Seebad Deutschlands. Wunderschön. Wie eine Perlenkette reihen sich die weißen Villen entlang der Küste auf. Und natürlich das Grandhotel – das allerdings für alle, die nicht dort wohnen eher eine Hindernis ist, man kommt nur im großen Bogen drumherum. Allerdings sind wir überrascht, wie heruntergekommen die Villen teilweise aussehen. Traurig.
Der Strand ist wirklich toll, hier kommt sofort Urlaubsstimmung auf. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit, so halten wir nur die Füße ein wenig in die Ostsee. Und schlendern natürlich über die lange Seebrücke.
Kaum haben wir vor der kleinen Eisdiele unser Eis auf dem Tisch vor uns stehen, zieht ein Gewitter auf. In kürzester Zeit wird es dunkel und nass. Wir flüchten nach drinnen, wo die Kellnerinnen sich bemühen, alle Gäste an den wenigen Tischen unterzubringen. Man rückt zusammen – irgendwie ganz nett.
Positiv überraschen uns die Preise. Nicht nur das Eis ist relativ günstig, auch das Parken direkt in Strandnähe ist ist bezahlbar – von der Nordsee sind wir da anderes gewöhnt.
Nächster Halt: Bad Doberan. Wir hätten natürlich mit Molli, der Bäderbahn von Heiligendamm hierher fahren können, nehmen aber doch lieber unseren Dröppel.
Stadtbummel durch enge, kopfsteingepflasterte Gassen, wir sehen Molli einfahren und irgendwann wird es Zeit für ein spätes Mittagessen. Wir suchen ein wenig, und landen schließlich im Schnellimbiss Turbo. Die Einrichtung dürfte aus den frühen 90ern stammen und war damals wahrscheinlich unglaublich modern. Die Karte ist endlos lang, dazu noch Tagesgerichte… Wir werden satt, es war günstig und der Laden wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Von der Küste an die Müritz
Es ist Zeit, sich von der Küste zu entfernen. Für heute Abend haben wir uns die Müritz als Ziel ausgesucht, bevor es dann
morgen weiter nach Berlin gehen soll. Am späten Nachmittag ist in Waren an der Müritz aber kein einziges Plätzchen mehr für uns zu finden. Also weiter – in Sembzin werden wir fündig. Gefällt uns zwar nicht, aber das ist uns jetzt auch egal… Sembzin ist ein verschlafenes Nest, der Stellplatz hat extrem enge Wege, es sieht etwas aus, wie im Kleingarten, wirklich freundlich empfangen werden wir auch nicht… aber gut, wir wollen ja auch wirklich über Nacht bleiben.
Ein langer Spaziergang zum Wasser ist dann doch ganz schön. Als es dunkel ist und wir im Bulli sitzen, stellen wir fest, dass es hier weder Handyempfang noch Fernsehempfang gibt – im Radio bekommen wir immerhin zwei Sender.
Übernachtung: Rasthof Sembzin, 8€/Nacht mit Strom und Wasser. Unfreundlich, spießig, nicht schön, öde… wir kommen sicher nicht wieder.