Für Camping mit dem Bulli ist es schon seit einiger Zeit zu kalt, aber ein kleiner Winterausflug ist doch hin und wieder drin.
Und auch wenn in den letzten Wochen bei uns nur ganz wenig Zeit für Dröppel war, für einen kleinen Sonntagsausflug mit Freunden hat es doch gereicht.
Eiskratzen und Vorglühen
Es ist knackig kalt, aber die Sonne blinzelte immer wieder vom Himmel. Die Außenspiegel sind von einer funkelnden Eisschicht überzogen, was hübsch aussieht, uns aber auch feststellen lässt, dass wir gar keinen Eiskratzer im Bulli haben. Die OCC-Karte, die am Tacho liegt, und ein abgelaufener Internationaler Studierendenausweis leisten aber für die kleinen Flächen gute Dienste.
Drei Wochen hat Dröppel jetzt rumgestanden und gefroren. Jetzt also vorglühen, Choke ziehen und nochmal tief durchatmen, bevor der Schlüßel gedreht wird. Man weiß ja nie… Aber Dröppel ist ein braver Bulli und springt sofort an. Standzeit? Minusgrade? Pah!
Bulli im Winter
Wintercamping ist nichts für Dröppel, aber für winterliche Ausflüge ist er ein guter Begleiter. Deshalb macht er auch keinen Winterschlaf, sondern kommt immer mal wieder raus, solange kein Schnee liegt – was hier im östlichen Ruhrgebiet in einem Durchschnitts-Winter aber auch nur einige wenige Tage betrifft.
Die Heizung pustet ordentlich warme Luft in den Bulli. Auf dem Beifahrersitz bekommt man herrlich warme Füße. Besser als im Alltagsfahrzeug. Richtig gemütlich, hier im kuschelig-warmen zu sitzen, während der Bulli durch die winterlich-funkelnde Landschaft rollt.
Und am ersten Ziel angekommen zeigt sich ein weiterer Vorteil: ein frisch gekochter Kaffee wärmt Finger und Bauch. So lässt es sich aushalten.
Trödelmarkt
Wir schlendern über einen Trödelmarkt, der heute natürlich nicht besonders groß ist, aber trotzdem allerlei Interessantes und Kurioses bietet. Wir suchen nichts bestimmtes, stöbern zwischen Porzellan, Büchern, Gläsern, CDs, Vasen, Spielzeug und jeder Menge Krempel. Das merkwürdigste Fundstück: Eine Schachtel Kondome, noch ungeöffnet. Mit Schlecker-Preisschild. Also mindestens von 2012. Darauf: Ein Preis in D-Mark. Also mindestens 2001. Jetzt ist meine Neugier geweckt – ich suche das Haltbarkeitsdatum und finde auch hier die Jahreszahl 2001. Eine kurze Recherche beim Hersteller ergibt: Produktionsjahr 1997. Dürfte eher schwer verkäuflich sein.
Über viele Dinge hat sich auch hier eine dünne Eisschicht gelegt – eine Herausforderung. Bilder hinter vereistem Glas sind schwer erkennbar. Bücher mögen keine Feuchtigkeit. Alle metallischen Gegenstände sind eisig kalt.
Weihnachtsmarkt
Wir wärmen uns auf der Weiterfahrt nochmal im Bulli auf. Zum Weihnachtsmarkt müssen wir allerdings keine eigenen Heißgetränke mitbringen. Wir schlendern, schauen und schlemmen. Es ist ein kleinerer Weihnachtsmarkt, gemütlich, ohne Superlative und viel Gedrubbel. Für ein bißchen Glühwein und eine Backkartoffel reicht es.
Das hat der Bulli sich verdient
Als es dunkel wird, wird es auch so richtig kalt. Wir huschen zurück zum Bulli, wo es nach dem Start schnell wieder muckelig warm wird. Herrlich.
Dröppel hat bei unserem kleinen Winterausflug mal wieder seine Alltagstauglichkeit bewiesen.
Viele Gelegenheiten für solche Ausflüge werden wir in diesem Winter nicht mehr haben, denn es steht noch ein längerer Werkstattaufenthalt an, bei dem die eine oder andere Roststelle endlich gründlich beseitigt werden soll. Das hat der Bulli sich verdient.