Unfall und Fast Food statt Bulli-Wochenende

Wenn Wochenende, freie Zeit und traumhaftes Frühlingswetter schonmal zusammenfallen, dann ist das eindeutig der perfekte Zeitpunkt für die erste kleine Bulli-Reise des Jahres. Endlich.

Unter vorsichtiger Wetterbeobachtung werden also erste Pläne gemacht. Von Samstag bis Sonntag soll es einfach raus in die Sonne gehen mit dem Bulli.

Gut gelaunt starten wir also in den sonnigen Samstag.

Erstens kommt alles anders…

Und dann kommt natürlich alles ganz anders. Planänderung in Sachen Familienbesuch. Ein gebrochenes Schlüßelbein im Freundeskreis. Unsere Mini-Bulli-Reise ist längst abgesagt.

Wir besorgen noch ein paar Kleinigkeiten im Baumarkt und überlegen auf dem Nachhauseweg zumindest noch den ersten sommerlichen Abend des Jahres mit dem Bulli zu nutzen. Den neuen Burgerladen testen, Essen mitnehmen und noch ein bisschen mit dem Bulli am Kanal chillen? Klingt gut.

… und zweitens als man denkt

Wie im Führerscheinlehrbuch: wir halten am Stoppschild. Fahren langsam vor bis zur Sichtlinie. Da kommt noch ein BMW ziemlich flott angebraust. Wir halten wieder.

RUMMMMS!

“Ist uns da gerade jemand hinten drauf gefahren?” – “Ich glaub schon….” – “Scheiße!”

Unser erster Unfall mit Bulli.

Aussteigen, Fotos machen, an den Straßenrand fahren. Die Fahrerin des Kia, der Dröppels Stoßstange erwischt hat, erkennt die Schuld zwar sofort an, möchte aber lieber die Polizei zur Unfallaufnahme dazuholen. Also warten wir in der Sonne am Straßenrand auf den Streifenwagen. Immerhin mit Blick auf den Kanal.

Weniger schön ist der Blick auf Dröppels Rückseite. Die Stoßstange sieht ziemlich lädiert aus. Macht nichts, ist ja quasi ihr Job, den Aufprall abzufangen.

Ein zweiter Blick offenbart leider, dass das nicht alles ist. Unter dem fehlenden Stoßstangenteil – naja gut, unter dem fehlenden Stoßstangenteil ist jetzt nur noch Straße, auf dieser liegt es nämlich. Dort wo es vor wenigen Minuten noch war allerdings: verbogenes und verbeultes Blech, verkratzter Lack und ein Spalt, der da so nicht hingehört…

Auch der silberne Kia sieht etwas mitgenommen aus, entsprechend natürlich vorne links. Aber die Fahrerin sieht’s gelassen: “Da war vorher schon ‘ne Macke.”.

Das Wichtigste ist ohnehin, dass wir Menschen alle heile geblieben sind.

Polizei und Sonnenschein

Wir zucken also alle nochmal mit den Schultern und nutzen die Wartezeit um Daten auszutauschen, den weiteren Ablauf zu besprechen und zu plaudern.

Noch bevor wir beginnen ungeduldig zu werden, kommt dann auch der erwartete Streifenwagen. Die beiden Polizisten, die daraus aussteigen, sind entspannt und ausgesprochen nett. Die Unfallaufnahme ist reine Formsache und im Rahmen ihres Ermessensspielraumes verzichten die beiden sowohl auf das Verwahngeld für die Unfallverursacherin als auch für meinen liebsten Bulli-Fahrer, der ausgerechnet heute seinen Führerschein nicht dabei hat.

Es ist dann doch spät geworden.

Aus einem Wochenende unterwegs mit dem Bulli wird letztendlich Fastfood im Bulli auf dem Zechengelände.

Nach dem Unfall

Die gegnerische Versicherung ist mittlerweile kontaktiert, die Werkstatt erwartet den Bulli am Mittwochmorgen und dann werden wir sehen, wieviel gemacht werden muss. Ausnahmsweise können wir dem Werkstattbesuch halbwegs entspannt entgegensehen – wir müssen die Reparatur ja zumindest nicht bezahlen. Immerhin.

Und um Mitternacht bin ich dann einfach froh, dass der Tag vorbei ist.