Freitag, 07.07.2017: Niendorf Ostsee – Berlin – Neumünster – Glückstadt – Wischhafen.
Ausschlafen und strahlender Sonnenschein – der erste Tag zurück in Deutschland fängt ganz wunderbar an. Der Fähren-Tag gestern war ganz schön lang und anstrengend.
Als ich den Bulli verlasse, um einem dringenden morgendlichen Bedürfnis nachzukommen, werde ich aber ganz schnell wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Auf dem Stellplatz in Niendorf am Vogelpark gibt es eine öffentliche Toilette. Und die ist echt ein Schock. Die Details erspare ich hier.
Wir widmen uns dann lieber wieder den schönen Dingen und machen einen Spaziergang zum Hafen. Der ist nicht weit weg vom Stellplatz.
Wir spazieren an Booten und bunten Fischbuden vorbei. Niendorf ist ist ein eher beschaulicher Stadtteil des mondänen Timmedorfer Strand – den Strand und die Seebrücke haben wir uns bereits auf dem Hinweg angesehen.
Wie geht’s weiter?
Irgendwann suchen wir uns eine Bank in der Sonne und planen unseren weiteren Weg. Denn eines ist klar: nur weil wir wieder in Deutschland sind, ist unsere Reise noch lange nicht vorbei. Ein paar Tage bleiben uns ja noch.
Außerdem klar: Der direkte Weg nach hause kommt ohnehin nicht in Frage, denn der führt über Hamburg. Und in Hamburg findet an diesem Wochenende der G20-Gipfel mit all seinen Straßensperrungen inklusive allerlei Protesten und leider auch heftigen Ausschreitungen statt.
Also: östlich oder westlich einen Bogen drum machen? Wir entscheiden uns für die West-Variante mit Elbfähre, hat uns letztes Jahr schonmal ganz gut gefallen.
Langsam ziehen am Himmel dunkle Wolken auf. Zeit weiterzuziehen.
Zwischenstopp in Berlin
Da es an der Fähre zwischen Glückstadt und Wischhafen heute wenig überraschend lange Wartezeiten gibt, verschieben wir die Überfahrt auf den Abend, wenn es hoffentlich etwas ruhiger sein wird. Erstmal machen wir uns auf den Weg nach Neumünster.
Weil wir es so gar nicht eilig haben, machen wir unterwegs noch einen kleinen Zwischenstopp in Berlin.
Natürlich nicht in Berlin, der Hauptstadt, sondern in Berlin, dem Ortsteil der Gemeinde Seedorf im Kreis Segeberg.
Das Ortseingangsschild lockt uns, hier eine Kaffeepause und einen kleinen Spaziergang zu machen. Als wir am Potsdamer Platz stehen, sind wir ein wenig verwirrt. Nein, das ist kein Zufall, hier gibt es noch mehr Straßennamen, die an die Hauptstadt erinnern, unter anderem einen Kurfürstendamm.
Dieses ist zwar das kleinere (ca. 600 Einwohner), aber dafür auch das ältere Berlin (erste Erwähnung 22 Jahre früher).
Ein Bummel durch Neumünster
Dann aber weiter nach Neumünster. Immerhin die viertgrößte Stadt in Schleswig-Holstein.
Wir bummeln also durch die Stadt. Endlich kaufen wir hier eine neue SD-Karte für die Kamera. Ansonsten sind wir weniger angetan. Ein paar hübsche Gassen mit süßen alten Häuschen.
Durch die Stadt fließt die Schwale, mitten in der Stadt zu einem Teich aufgestaut. Heute macht das alles einen wenig ansprechenden Eindruck. Das warme Wetter lässt Gewässer schonmal etwa moderig müffeln.
Elbfähre Glückstadt – Wischhafen
Dann machen wir uns endlich auf zur Elbe.
In Glückstadt reihen wir uns samt Bulli brav in die Warteschlange ein und nutzen die Wartezeit noch für ein Fischbrötchen von der strategisch klug plazierten Fischbude am Straßenrand.
Nach gut einer halben Stunde dürfen dann auch wir auf die Fähre fahren. Den Tag über gab es auch schon Wartezeiten von zwei Stunden und mehr, deshalb haben wir unsere Zeit ja lieber woanders vertrödelt.
Auf der Fähre herrscht Streß. Das ist vermutlich auch dem hohen Fahrgastaufkommen heute geschuldet. Während der eine Mitarbeiter uns noch einweist und noch ein Stück und noch ein Stück an den PKW vor uns heranlotst, kommt ein anderer schon ans Fahrerfenster zum Kassieren.
Es folgt der entspannte Teil der Überfahrt – wir tuckern über die Elbe, der zwischen den Wolken langsam tiefer sinkenden Sonne entgegen. Das verursacht ein wunderbares Farbenspiel am Himmel und auf dem Wasser.
Am anderen Ufer der Elbe in Wischafen angekommen, fahren wir nicht mehr weit. Direkt am Fähranleger gibt es einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz – auf der Wiese finden wir noch ein Plätzchen für unseren Bulli und machen es uns gemütlich. Wir genießen noch das letzte Tageslicht und anschließend unser Abendessen.
Die Nacht wird ganz wunderbar ruhig.
Direkt am Fähranläger in Wischhafen. Einfache Wiese ohne nennenswerte Ausstattung.
Preis: kostenlos (um Spende wird gebeten)
kein Strom, keine Toiletten.
Glückstädter Straße, 21737 Wischhafen
Mehr infos hier.
Täglich, im Halbstundentakt, bei Bedarf auch häufiger. Erste/letzte Fahrten je nach Jahreszeit.
Die Überfahrt dauert etwa 25 Minuten.
Preise: Erwachsene 2€, Kinder 1€, Fahrrad 1,50€, PKW je nach Länge ab 5€
Mehr Infos gibt es hier.