Freitag, 12.Juni 2015
Göteborg – Trollhättan
Mit der Straßenbahn durch Göteborg
Wir versuchen halbwegs erfolgreich, uns gegen halb 10 auf den Weg Richtung Innenstadt zu machen. Zur Straßenbahn ist es nicht weit, nur den Berg runter. Tickets gibt’s am Automaten in der Bahn – typisch schwedisch wird mit Kreditkarte gezahlt. Die Einzelfahrt innerhalb von Göteborg kostet 26 Kronen – das ist vergleichbar mit dem VRR-Tarif. Die Straßenbahnen sind hübsch altmodisch, mit Einstieg über Treppen und Haltewunschleine, aber mit modernen kontaktlosen Kartenlesern ausgestattet. Mir gefällt es, aber ich fahre ja sowieso gerne Straßenbahn. In Sachen Barrierefreiheit könnte aber noch Verbesserungsbedarf bestehen.
Wir schlendern erst mal ziellos umher, am Hauptbahnhof vorbei und durch die Saluhall. Dann entscheiden wir erst mal nach Haga zu laufen, unterwegs ein Stück über die Avenyn, ein spätes Frühstück bei 7-eleven, vorbei an der Uni.
Holzhäuser in Haga
Dann Haga. Das alte Arbeiterviertel ist hübsch, in den pittoresken Holzhäusern finden sich viele spannende kleine Läden und Cafés. Wir kaufen schwedische Buttermesser aus Holz, die waren als Mitbringsel gewünscht worden. Kaufen Postkarten und stöbern in einem Spielzeugladen.
Glaspalast im Trädgårdsföreningen-Park
Weiter geht es am Göta-Kanal entlang bis zum Trädgårdsföreningen-Park, wo ich gerne das Palmenhaus sehen möchte. Beeindruckt von außen mit seiner Christal-Palace-Architektur und von innen zusätzlich mit Pflanzen aus wärmeren Gefilden in 5 Themenbereichen. Natürlich ist es innen warm und feucht. Der Eintritt ist kostenlos, ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall. Auch der Rest des Parks ist sehenswert.
Mittagessen auf der Avenyn
Weiter zurück zur Avenyn, wir wollen eines der Mittagsangebote in den zahlreichen Gastronomiebetrieben nutzen. Björn sichtet die Angebote, während ich Bücher kaufen gehe (50 Kronen pro Buch, wenn man mehr als eins kauft…). Ich verlasse den Laden mit einer schweren Tüte und Björn hat in der Zwischenzeit ein Irish Pub ausfindig gemacht, wo wir für 98 Kronen Entrecôte vom Grill mit sehr leckeren Pommes aus frischen Kartoffeln und dem, was man in Schweden unter Bernaise versteht, essen. Salatbüfett, Brot, Wasser und Kaffee inklusive.
Danach schlendern wir auch schon wieder in Richtung Straßenbahn.
Der Rückweg von der Haltestelle erscheint nicht mehr ganz so kurz, denn natürlich geht es jetzt auch wieder bergauf.
Wir genießen noch ein klein wenig die wirklich schöne Umgebung und müssen dann weiterziehen.
Uns hat es in Göteborg wirklich gut gefallen und es gibt hier noch eine Menge zu entdecken, es ist also nicht ausgeschlossen, dass wir irgendwann nochmal herkommen.
Auf nach Trollhättan
Als nächstes Ziel haben wir uns Trollhättan ausgeguckt, Heimatstadt des Saab und reich an Schleusen. Bereits im 17. Jahrhundert hat man hier begonnen, durch Schleusen den Göta älv zu zähmen und mit dem Trollhätte-Kanal einen schiffbaren Weg vom Vänern zum Kattegatt geschaffen.
Die Schleusen werden im Juni immer samstags um 15 Uhr geöffnet – passt uns perfekt, das ist ja morgen.
Unser Platz für die Nacht ist nicht leicht zu finden, damit hatten wir nicht gerechnet und deshalb keine genauen Daten rausgesucht. Nach einigem Suchen werden wr aber doch noch fündig. Direkt oberhalb einer der Schleusen, mit Blick auf’s Wasser, Direkt gegenüber auf der anderen Seite gibt es einen kleinen Yachthafen, ein Café, einen Kiosk. Wir erkunden all das.
Abends kochen wir, Reispfanne mit asiatischem Gemüse und Hähnchen. Das Fleisch war deutlich teurer als zuhause und beim Kleinschneiden treibt es mich fast in den Wahnsinn, es ist eher grob zerlegt… auf der Verpackung wird wortreich erklärt, dass es aus „ethischer“ Haltung stammt, was mich natürlich freut, wenn es denn so ist, und tatsächlich – Preis und Aufwand waren es wert, wie versprochen ist es saftig und lecker.
Wir sitzen noch lange draußen, trinken Wodka und diskutieren über Europa, Unabhängigkeitsbewegungen und versuchen, die Probleme der Welt zu lösen…
Um Mitternacht ist es zwar immer noch nicht richtig dunkel, aber Zeit für’s Bett.
Übernachtung: Offizieller Stellplatz, 150 SEK, mit Strom und Wasser, Toiletten und Duschen gegenüber am Yachthafen
Göteborg: Warten auf die Bulli-Maut – unterwegs mit dröppel
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