Landvergnügen am Steinhuder Meer

02.04.2016

Endlich wieder unterwegs!

Das Vorhaben „früh“ loszufahren war natürlich von vorneherein zum Scheitern verurteilt, aber irgendwann ging es dann endlich los.

Also ab auf die A2, immer in Richtung Hannover. Das ist soweit recht unspektakulär, nur das Weserbergland fordert ein bisschen Geduld von uns. Ausnahmsweise sind wir ohne all zu lange Pausen unterwegs. Wir sind einfach zu gespannt auf unseren ersten Versuch mit Landvergnügen.

Runter von der Autobahn, rauf auf die Landstraße, Felder, Dörfer, Weiden… am frühen Nachmittag sind wir ins Großenheidorn und sagen om Hofladen auf dem Biohof Peters „Hallo!“. Wir dürfen neben dem Kuhstall stehen, von wo aus sich uns gleich neugierige Kuhnasen entgegenstrecken. Ich könnte den gemütlichen Tieren stundenlang zugucken – und sie mir offensichtlich auch. Die Kühe posen brav für zahlreiche Fotos und geben die Hoffnung nicht auf, dass wir vielleicht was leckeres für sie dabei haben könnten. Haben wir natürlich nicht. Wir flirten trotzdem fleißig mit dem Milchvieh.

 

Nach einem späten Mittagessen machen wir uns dann zu Fuß auf in Richtung Steinhuder Meer. Folgen einem Schild mit der Aufschrift „Zum Wasser“ und gucken auf einer Bank sitzend über den See. Die Sonne versteckt sich mittlerweile hinter Schleierwolken, aber es ist immer noch wunderbar warm. Endlich richtiges Frühlingswetter!

Als wir weiter parallel zum Seeufer die Straße entlanggehen fällt uns schnell auf, dass das Steinhuder Meer wohl vor allem schön ist, wenn man ein Ufergrundstück besitzt. Unzählige Schilder („Privatgrundstück! Betreten verboten!“ und „Kein Zugang zum Meer!“) trennen uns vom Wasser. Irgendwann folgt das nächste „Zum Wasser“, dahinter ein schlammiger Trampelpfad, ein Steg durch ein sumpfiges Waldstück, eine matschige Wiese und eine einsame Bank. Links und rechts gründlich abgezäunte Grundstücke.

Aber es gibt ja noch die Badeinsel, wo mehr als nur ein paar Meter Ufer zugänglich sind. Schon schön. Bistro, Toiletten uns Duschen gibt’s hier, Sandstrand und Kinderspielplatz. Und wieder Zäune. Meine Güte… Was haben die hier bloß mit ihren Zäunen?

Bei einem Bier am Wasser vor dem Bistro bekommen wir vom Nachbartisch ordentlich Seegarn von einigen Seglern zu hören.

Der Rückweg ist dann lang und es beginnt zu dämmern. Unterwegs stoßen wir auf das Gasthaus Küker, mit einem Gastraum, in dem die Zeit seit mindestens 30 Jahren stillzustehen scheint. Das gilt auch für die Küche, die zu günstigen Preisen Essen aus der Kategorie „Oma kann kochen“ bietet. Die Schnitzel sind nichts Besonderes, schmecken aber und bringen eine ordentlich Portion Beilagen mit. Das Pils dazu ist auch günstig, dauert allerdings tatsächlich 7 Minuten, hat dafür aber eine bildschöne Schaumkrone. Hat was.

Zurück bei Dröppel haben wir gute 10 Kilometer und 6 Stunden hinter uns gebracht und sind hundemüde. Wir wünschen den Kühen eine gute Nacht und haben eine ebensolche.

Am nächsten Morgen geht’s früh weiter nach Hannover, wir wollen ja rechtzeitig beim Bulli-Bummel ankommen…

Übernachtung: Mit Landvergnügen auf dem Biohof Peters in Wunstorf. Netter, lockerer Empfang, alles ziemlich unkompliziert. Strom und Wasser gibt’s hier auch. Stellplatz neben dem halboffenen Kuhstall ist vielleicht nicht jedermanns Sache, natürlich riecht man die Kühe, natürlich raschelt und muht es hin und wieder mal. Uns hat das nicht im Geringsten gestört. Wir haben ein Päckchen frische Bioland-Eier für’s Frühstück im Hofladen gekauft, haben uns aber in keinster Weise dazu verpflichtet gefühlt. Landvergnügen hat den ersten Praxistest mit Bravour bestanden, wir freuen uns schon auf weitere entspannte Übernachtungen.

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