Dienstag, 9.6.2015
Löddeköpinge – Helsingborg – Skummeslöv
Um 7:30 wird Björn wach und schreckt auf. Hinter uns sind gerade Mitarbeiter der Kommune dabei, einen Rasenmäher abzuladen. Das wird hier in absehbarer Zeit eindeutig zu ungemütlich und so verschwinden wir hier schnellstmöglich.
Im Schlafanzug geht es zum nächstbesten Parkplatz, wo wir uns in Ruhe fertig machen und starten so relativ früh in den Tag. Ich bin eher amüsiert als genervt. Außerdem strahlt auch schon wieder die Sonne vom Himmel.
Helsingör: Frühstück an der Hafenmauer und Stadtbummel
Wir frühstücken an einer Hafenmauer in Helsingborg, wo wir der Fähre von/nach Helsingør in Dänemark, wie sie gefühlt alle paar Minuten hin und her pendelt.
Weiter geht es zu einem Bummel durch Helsingborg. Das obligatorische Kaddy-vor-Rathaus-Foto. Kärnan, den Burgturm, der der letzte Überrest der mittelalterlichen Befestigungsanlage ist, bewundern. Am Wasser entlang schlendern.
Kurzer Zwischenstopp am Bulli, dann chillen wir noch etwas im Stadtpark, direkt neben unserem Parkplatz. Im Park stehen viele bunte Tische und Stühle, die zum Verweilen einladen, was jetzt um die Mittagszeit auch gerne genutzt wird. Viele Menschen sitzen mit ihrem mitgebrachten Essen unter den Bäumen und genießen ihre Mittagspause im Grünen.
Unschöne Überraschung
Als wir zum Bulli zurückkehren, wirft Björn mir vor, das Popolicht* angelassen zu haben und ich ihm, unter meinem Sitz rumgewühlt zu haben. Als er dann seinen Rucksack sucht und nicht findet, dämmert es uns langsam… Wir stellen nochmal alles auf den Kopf, und nochmal… Der Rucksack bleibt verschwunden und mit ihm sein Inhalt. Laptop, Kamera, Björns Rasierer (alle beide), Stifte, ein altes Handy und diverse ver.di-Flyer. Außerdem fehlt der Fernseher/DVD-Player.
Wir betrachten nochmal eingehend alle Türen und Schlösser und entdecken einen Hauch von Metallspänen am Schloss der Fahrertür. Immerhin – die Fahrertür wurde offensichtlich wieder verschlossen. Sehr höfliche Diebe.
Das Bargeld hatten wir aber gut genug versteckt.
Tja, so ein altes Auto ist halt vergleichsweise leicht zu öffnen. Theoretisch hätte dann die Alarmanlage ein fieses Piepen von sich geben sollen, aber die Batterien waren leer. Wir waren bisher zu faul, sie auszutauschen. Ironie des Schicksals: die Ersatzbatterien waren auch im Rucksack.
Uns tröstet recht schnell, dass wir eine Versicherung haben… ändern können wir es eh nicht mehr. Nur Björns fehlende Rasierer stellen für ihn ein echtes Problem dar.
Besuch bei der schwedischen Polizei
Das einzige, was wir jetzt tun können, ist zur Polizei zu gehen. Das Navi leitet uns zum Präsidium, wo wir zuerst mal einen nummerlapp ziehen müssen. Die freundliche Polizistin an der Rezeption geht zuerst davon aus, dass unsere Ausweise weg sind, als sie „backpack“ hört, und will uns zur Botschaft schicken. Aber so unvorsichtig sind wir nun auch wieder nicht. Als wir das aufgeklärt haben, sorgt sie dafür, dass ein Kollege uns abholt und die Anzeige aufnimmt. Er stellt sich als Michael vor und sein Bart läßt mich daran denken, wie Björn in ein paar Tagen ohne Rasierer aussehen wird.
Björn und Michael verstehen sich auf Englisch ganz gut, als Björn dem Polizisten dann aber zu erklären versucht, dass für ihn der Verlust der Rasierer am schwersten wiegt, gucke ich nochmal auf seinen Bart und frage mich, ob er das jetzt versteht…
Streßfrei auf dem Campingplatz
Helsingborg ist damit für uns erledigt und wir begeben uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Björn wünscht sich nach dem Streß einen Campingplatz, wir recherchieren zwar ein bißchen, folgen aber schließlich einfach einigen Schildern und finden genau das, was wir gesucht haben. Skummeslövs Eko Camping ist ein eher einfacher Campingplatz, recht günstig und nur einen kleinen Spaziergang vom Strand entfernt.
Wir liegen also den Rest des Nachmittags auf dem dank Vorsaison fast leeren Campingplatz auf der Wiese in der Sonne, trinken Bier (also das, was hier im Supermarkt so als Bier verkauft werden darf…), waschen Wäsche und kaufen bei Svens Livs für das Abendessen ein. Es gibt Fischstäbchen, Kartoffelpüree und Erbsen. Mirschmeckt das schwedische Instant-Kartoffelpüree nicht so recht. Macht nichts, trotzdem ein schöner Abend. Und Björn hat dafür Gefallen am Lättöl gefunden.
Beim Abendlichen Strandspaziergang wird der Wind dann doch recht kühl und wir wundern uns, dass man hier tatsächlich mit dem Auto auf den Strand fahren darf. An der deutschen Nordseeküste wäre das absolut unvorstellbar. Dafür ist der Strand hier auch noch viel schöner. Genug der Vergleiche.
Es folgt wie gewünscht eine weitere ruhige und dieses Mal wirklich absolut ereignislose Nacht.
*Das muss ich vielleicht erklären… das Popolicht ist ein am Schrank befestigtes LED-Lämpchen, dass sich durch Drücken einschalten lässt. Durch seine Lage an der Schiebetür ist es dazu prädestiniert, beim Ein- oder Aussteigen mit dem Hinterteil eingeschaltet zu werden. Daher der Name.
Übernachtung: Skummeslövs Eko Camping, Skummeslövsstrand, 140 SEK (auch wenn in der Preisliste 160 stand…)
Bulli-Strand und Pflaster-Strand - unterwegs mit dröppel
[…] Von der Schweden-Reise aus dem letzten Jahr gibt es ja leider nur Handy-Bilder, weil uns die Kamera aus dem Bulli geklaut wurde während wir im Park saßen. Ich nutze die Chance, ein bißchen auszuprobieren und […]