Donnerstag, 30.06.2016
Glücksburg – Flensburg – Grenze – Aabenraa
Frühstück im Bett. So romantisch. Bei Regen im Bulli sitzen. So kuschelig.
Vielleicht rede ich mir aber auch nur einen weiteren verregneten Morgen schön. Einen verregneten Morgen, an dem es zum Frühstück nur löslichen Kaffee mit Boiler-warmem Wasser gibt.
Auch wenn Dänemark von hier aus bereits in Sichtweite ist, müssen wir zur Grenze nochmal durch Flensburg. Prima, da kann ich auch gleich meine Gummistiefel umtauschen. Unglaublicherweise sind die gleichen blauen Gummistiefel mit weißen Tupfen noch ein zweites Mal in Größe 42 da – ohne Loch. Juhu!
Nach einem letzten Supermarkt-Stopp inklusive Gasflaschentausch im benachbarten Baumarkt, geht’s dann in Richtung Grenze.
Je näher wir der Grenze kommen, desto langsamer geht es voran. Kurz vor der Grenze wird die Fahrbahn auf eine Spur verengt, auf dem Mittelstreifen steht ein Kontainer und davor – dänische Polizisten. Ja, wir wussten, dass Dänemark stichprobenartige Grenzkontrollen durchführt. Aber komisch fühlt es sich jetzt doch an. Ich werfe einen Blick rüber zu Björn und stelle fest, dass er genauso angespannt aussieht, wie ich mich fühle. Sind wir mit unserem guten alten Dröppel nicht etwas auffällig? Und ist es nicht auffällig, dass wir so angespannt sind? Obwohl wir ja wissen, dass wir nichts zu befürchten haben, dreht sich das Gedankenkarussell munter weiter, bis wir endlich bei einem der streng blickenden Polizisten angekommen sind, der uns durchwinkt.
Hallo, Dänemark!
Dänemark begrüßt uns direkt hinter der Grenze mit Sex-Shops und Imbiss-Buden.
Wir fahren dann mal gleich weiter nach Aabenraa.
Apenrade? Åbenrå? Aabenraa!
Der Name des 16.000-Einwohner-Städtchens ist mir schon oft auf Straßenschildern aufgefallen. Wie viele Städte gibt es schon, deren Name zur Hälfte aus dem Buchstaben A besteht? Der Ortsname gibt mir auf jeden Fall Stoff für einen mehrere Minuten dauernden Vortrag. Die Entwicklung des Namens von dänisch Opnøraa über dn deutschen Namen Apenrade zu Aabenraa. Der Aa/Å-Streit und die Auswirkungen der Schreibweise auf die Position in alphabetischen Listen. Ich kann mich für sowas durchaus begeistern. Wikipedia bietet in diesem Fall viel Hintergrundwissen.
Heute übernachten wir hier am Hafen. Der Aabenraa Sejl Club hat eine große Fläche, auf der Wohnmobile stehen dürfen. Direkt hinter dem Zaun liegt ein kleiner Strand.
Direkt nachdem wir uns eingerichtet haben, machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Das ist nur ein kleiner Spaziergang vom Hafen aus.
Bilderbuch-Dänemark
Uns erwartet eine süße Kleinstadt, deren Fußgängerzone schon ziemlich nach Bilderbuchdänemark aussieht. Wir schlendern die Einkaufsstraße entlang und gönnen uns ein Lakritzeis, das wir in der Sonne auf einer Bank sitzend verzehren. Eis ist übrigens nicht das einzige, was es in Dänemark mit Lakritzgeschmack gibt.
Während wir noch die Frühabendsonne genießen, beginnen plötzlich vor allen Geschäften die Aufräumarbeiten. Ein Blick auf die Uhr verrät überraschend, dass es erst halb sechs ist. Der frühe Ladenschluss ist für uns etwas gewöhnungsbedürftig.
Wir schlendern weiter und schauen uns in einigen Nebenstraßen um.
Zurück am Bulli erkunden wir noch den kleinen Sandstrand direkt am Stellplatz. Ein paar Kinder planschen sogar im Wasser. Möwen landen, starten und kreischen dazwischen. Wir bleiben am Strand und trinken ein Bier. Der Ausblick ist nicht nur idyllisch. Industrienalagen am Horizont. Trotzdem ist es schön hier.
Übernachtung
Wohnmobilstellplatz am Aabenraa Sejl Club. 155 DKK (rd. 17€). Ausstattung okay. Toiletten, Duschen, Waschmaschine, Trockner, Strom, Wasser.
Bezahlung am Automaten (u.a. Kreditkarte), 50 DKK Pfand für die Zugangskarte.
15 Tage unterwegs mit Dröppel - unsere Bulli-Reise nach Dänemark in Zahlen - unterwegs mit dröppel
[…] Tag 6: Endlich über die Grenze […]