Samstag, 13.6.2015
Trollhättan – Örby
Wie geht’s weiter?
Wir bummeln vormittags durch die Innenstadt von Trollhättan, die Suche nach potentiellen Plätzen gestaltet sich heute kompliziert, wir wissen nicht so recht, wie es weiter gehen soll, vielleicht sind wir so unentschlossen, weil es auf jeden Fall wieder in Richtung Süden gehen soll. Spätes Frühstück bei Subway, dabei ein paar nicht ganz überzeugende Ideen für die Weiterreise gesammelt.Wir gucken uns dann jetzt dochmal einen Systembolaget von innen an und staunen über die Preise. Die 0,7-Liter-Flasche Absolut Vodka kostet zum Beispiel 239 Kronen, das sind mehr als 25 Euro. Puh…
Die Trollhättan-Fälle
Irgendwann machen wir uns auf den Weg, einen Parkplatz in der Nähe der Oskarsbron zu suchen, werden fündig und laufen zu Brücke, wo sich auch schon einige Menschen eingefunden haben. Wir wollen uns die Trollhättan-Fälle ansehen. Einige Zeit müssen wir noch warten, dann erschallt eine Durchsage zunächst auf Schwedisch, dann auf Englisch aus irgendwelchen Lautsprechern. Sicherheitshinweise und Informationen.
300.000 Liter Wasser pro Sekunde werden gleich auf uns zu und an uns vorbei strömen. Durch das alte Flussbett, in dem jetzt nur ein Rinnsal harmlos zwischen den Steinen mäandert.
300.000 Liter Wasser pro Sekunde
Dann ist es so weit, die erste Schleuse wird geöffnet, und Meter für Meter nähern sich die Wassermassen, dann öffnet sich die zweite, schließlich die dritte Schleuse. Nach und nach wird aus dem Bächlein ein reißender Fluss. Beeindruckend.
Eine Gruppe neben uns, die unüberhörbar aus Berlin stammt, kommentiert das Schauspiel fleißig mit durchgehendem Toilettenbezug. Juhu!
Die Schleusen werden übrigens im Mai, Juni und September jeden Samstag um 15 Uhr, im Juli und August täglich um 15 Uhr und während der Fallens dagar im Juli mehrmals täglich geöffnet, zusätzlich zum Jahreswechsel.
Frustration
Wir haben noch ein paar Kilometer vor unsund wollen ja auch irgendwann ankommen, also geht es zügig weiter. Der kleine Campingplatz, den wir uns ausgeguckt haben, ist menschenleer, die Rezeption geschlossen und mit Informationen zum Platz geizt man hier gründlich. Es sind zwar mehrere Telefonnummern angegeben, aber welche man zu welchem Zweck anrufen kann, ist geheim. Wir entscheiden uns, weiterzufahren.
Frustration.
„Zander. You know Zander?“
Schließlich folgen wir einfach wieder irgendwo der Beschilderung und landen in Örby auf dem Campingplatz.
Björn wird freundlich begrüßt und gründlich in alles eingewiesen. Nicht unsere günstigste Unterkunft, aber es hat mittlerweile auch angefangen zu regnen und überhaupt… Es ist auch ganz schön hier, direkt am Öresjön, von unserem Platz aus können wir das Wasser sehen.
Trotz des anhaltenden Regens machen wir noch einen Spaziergang zum Ufer, gucken uns den Bootsteg und den Badestrand an.
Kochen Gemüseschnitzel mit Nudeln, heute mit Currysauce. Es regnet weiter, mal mehr, mal weniger. Stundenlang. Echt ungemütliches Wetter, also machen wir es uns im Bulli gemütlich. Die spätabendliche Rückkehr der Angler vom See, die man uns empfohlen hatte („Zander. You know Zander?“ – yes…), sparen wir uns bei dem Wetter.
Dafür hat Björn Erbarmen mit mir und ich darf ausnahmsweise im Bulli rauchen, quasi durch die Dachluke.
Aber wir wollen uns nicht über das Wetter beschweren, schließlich ist es der erste nennenswerte Regen, seitdem wir in Schweden sind.
Übernachtung: Hanatorps Camping Örby, 250 Kronen (inkl. Strom, Wasser, Duschen), sehr schön am See gelegen.