Ende März, schönstes Frühlingswetter und ein paar Urlaubstage – das wäre eine tolle Gelegenheit für die erste Bulli-Reise des Jahres gewesen. Der Konjunktiv lässt es schon erahnen, leider war es das nicht wirklich, denn uns mangelte es dazu am Bulli. Davon haben wir uns aber nicht vom Reisen abhalten lassen. Und auch nicht von einigen anderen Dingen.
Wir fahren also mit dem Auto ins Saarland. Ohne Bett und Küche an Board, zum ersten Mal seit Jahren reisen wir also nicht mit Dröppel, der Bahn oder dem Flugzeug.
Und bemerken dabei, dass die Jahre mit Dröppel uns beeinflußt haben. Wir haben uns das ein oder andere angewöhnt, was wir nun auch auf der Reise mit Passat umsetzten. Früh morgens machen wir uns also auf in Richtung Saarbrücken.
Nicht einfach nur von A nach B
Auch vor dem Bulli ging es uns beim Reisen nicht nur darum, schnellstmöglich von A nach B zu kommen. Auf Reisen kann man das Unterwegssein genießen. Die Landschaft bestaunen. Eine Pause einlegen, wo es schön ist. Die Leverkusener Brücke nehmen wir noch auf dem direkten Autobahn-Weg mit – die Schrankenanlage, die auch den uneinsichtigsten LKW davon abhalten soll, über die Brücke zu fahren, ist ja auch irgendwie sehenswert…
Es folgt ein Abstecher nach Traben-Trarbach, Stadtbummel, Wein im Sonnenschein, der Mosel beim Fließen zusehen.
Weiter über Land, Mittagessen irgendwo in einem Imbiss in einem kleinen Ort. Dann über die Hunsrückhöhenstraße. Ausblick genießen. Bergauf, bergab. Wären wir mit Dröppel unterwegs, die Strecke würde wohl weder dem armen Bulli mit seinen 50 PS noch uns Spaß machen – aber im besser motorisierten Passat können wir das genießen.
Kaffee-Pausen
Dass wir unterwegs gerne Pausen machen, habe ich vielleicht schonmal erwähnt… so natürlich auch auf dieser Tour. Dass zu diesen Pausen meistens auch ein Kaffee gehört, vielleicht auch. Und auch dafür haben wir eine Lösung gefunden.
Mit uns reist ein einfacher Campingaz-Kocher aus dem Angelausflugsbedarfbestand von Björns Vater. Wir brauchen so was ja sonst nicht, schließlich haben wir normalerweise eine Küche dabei.
Wir halten also an, wo es uns gefällt, und trinken unseren frischen Kaffee mit Ausblick.
Ungewohnte Essensbeschaffungsprobleme
So schön es auch ist, sich von Profis bekochen zu lassen – es ist ungewohnt, darauf angewiesen zu sein. Wir essen gut und lecker in Saarbrücken, vermissen aber die Möglichkeit, einfach mal schnell Nudeln zu kochen, statt sich zwischen den zahllosen Gastronomiebetrieben entscheiden zu müssen. Zugegeben – das ist ein echtes Luxusproblem.
Unterwegs ohne Dröppel – trotzdem schöne Reise
Viel viel lieber wären wir mit dem Bulli unterwegs gewesen, klar. Anders als im Winter oder bei unserer leicht wahnsinnigen Griechenland-Reise vor 2 Jahren war Dröppels Abwesenheit dieses Mal unbeabsichtigt. Davon haben wir uns den Spaß aber nicht verderben lassen und haben das Beste aus den 3 Tagen gemacht.
Saarbrücken erkunden, in der Sonne sitzen, Fördertürme zählen (3), die Saarschleife bestaunen, einen kurzen Abstecher nach Frankreich machen, gut essen (denn: “Hauptsache gudd gess!”), Bier und Gin trinken, Hotelfrühstück genießen und zum Schluss noch feststellen, dass in Bitburg echt mal so gar nix los ist.
Das sah dann so aus:
Und natürlich:
Und trotzdem: das nächste mal bitte wieder mit Bulli.