Freitag, 26.Mai 2017: Bocholt – Aalten – zuhause
Die Sonnenstrahlen suchen sich langsam ihren Weg durch die dichten Blätterkronen über dem WoMo-Park Am Aasee und die Gardinen im Bulli… okay, gut, stehe ich halt doch mal auf. Björn war dankenswerterweise schon Brötchen holen, so dass wir den Tag ohne weitere Umwege mit dem Frühstück beginnen können. Die Sonne hat mich nicht nur geweckt, sie verspricht auch jetzt schon einen heißen Tag.
TextilWerk Bocholt
Nur einen kurzen Spaziergang entfernt befindet sich das TextilWerk Bocholt, Teil des LWL-Industriemuseums und natürlich machen wir den kurzen Spaziergang und schauen uns das Tetxtilmuseum an.
Für gerade einmal 2€ pro Person (ermäßigter Preis, sonst 3€ für Erwachsene, 1,50€ für Kinder) gewährt man uns Einlass in die Weberei und wir spazieren erstmal durch eine schummerige alte Werkstatt.
Weiter geht es zur riesigen Dampfmaschine, mit der die Webstühle zentral angetrieben wurden.
Als wir da gerade so stehen und und uns fragen, in wie vielen Standorten des LWL-Industriemuseums es wohl eine große Dampfmaschine gibt, springt diese hier plötzlich an. Wobei, plötzlich ist relativ, denn so eine Dampfmaschine setzt sich ja eher etwas behäbig in Bewegung.
Weiter geht es zu den Webstühlen. In der großen Halle steht eine beeindruckende Sammlung aller Altersklassen. Wir sehen, wie das Garn zum Weben vorbereitet wird. Jeder einzelne der unzähligen Fäden muss genau an seinem Platz sein, damit alles funktioniert.
Ein Museumsmitarbeiter erklärt einer Familie gerade, wie mithilfe der Lochkarten Muster in den gewebten Stoff kommen und führt dann auch gleich zwei Webstühle vor. Es rattert und rummst, der Schützen flitzt hin und her und nach und nach wird der Text auf einem Küchentuch erkennbar.
Mein persönliches Highlight in diesem Museum sind die beiden Arbeiterwohnhäuser auf dem Gelände, von denen eines eine kleine Ausstellung zu den Lebensbedingungen der Textilarbeiter beherbergt, dass andere komplett eingerichtet ist. Da freut sich die Historikerin und erinnert sich an die Übung zur Sozialgeschichte der Industrialisierung vor vielen Semestern…
Wir verzichten auf den zweiten Standort des Museums, die Spinnerei. Der strahlende Sonnenschein zieht uns nach draußen.
Fritiertes in Aalten
Zum Mittagessen zieht es uns nach Aalten, wieder auf der niederländischen Seite. Wir sitzen also wieder in einer Cafetaria und essen Frikandel speciaal und Fritjes, dieses mal unter einem roten Sonnenschirm in einer angenehmen Brise.
Wir bummeln noch ein bisschen durch den wundebaren Sonnenschein.
Dröppel wartet in einer kleinen Seitenstraße auf uns. Als wir zurück zum Bulli kommen, staunen wir, wie der nagelneue Lack in der Sonne glänzt. Sieht aus wie neu 😉
Vla, Chocomel, Dosenbier und Kundenservice
Natürlich geht es zum Abschluss nochmal in einen Supermarkt. Wir können ja nicht ohne Vla aus Holland zurückkommen. Wir legen uns also einen kleinen Vorrat an. Außerdem noch Chocomel für Björn und etwas Dosenbier. Rosinenbrötchen und Stroopwafels. Was man halt so aus den Niederlanden mitbringt.
An der Kasse haben wir dann ganz gut damit zu tun, unsere Schätze auf’s Band zu laden. Als wir dann dran sind geht nichts mehr. Nach Anlaufschwierigkeiten schaffen wir es, uns mit der Kassiererin darüber zu verständigen, dass die Kasse abgestürzt ist und wir zu einer anderen Kasse wechseln müssen. Ärgerlich, aber nicht änderbar. Was dann passiert, überrascht uns allerdings. Die Kassiererin hilft uns nicht nur, die Warenunsere Einkäufe wieder in den Einkaufswagen zu räumen. Nein, es wird noch besser. Als sie verschwindet, während wir alles auf ein neues Kassenband laden, sind wir zuerst verwirrt. Und dann überrascht, denn sie kehrt mit einem großen Blumenstrauß zurück, den sie mir in die Hand drückt. Soviel Kundenfreundlichkeit überfordert mich.
Anschließend finden wir übrigens im Aldi nebenan noch ziemlich genau den gesuchten Camping-Tisch. Maße passen, sowohl auf- als auch abgebaut. In der Restekiste für ganze fünfzehn Euro. Na bitte.
Sommerwetter und Heimweg
Weiter geht es also in Richtung Zuhause. Draußen strahlt die Sonne auf leuchtend grüne Wiesen und Felder und wir sind einmal mehr froh über unsere ausstelbaren Dreiecksfenster – wer braucht da schon eine Klimaanlage?
Wir trödeln noch etwas rum. Das Wetter lädt zu diversen Pausen auf schattigen Parkplätzen ein. Ein Kaffee auf einem Wanderparkplatz im Wald. Ein bisschen die Beine vertreten hier und da.
Wir könnten einfach so weitermachen, aber eine Geburtstagsfeier lockt uns dann doch nach Hause.
Die erste Reise im “neuen” Bulli – ein Fazit
Und, wie war jetzt die erste Reise? Technisch war am Bulli alles unproblematisch, Dröppel hat dieses Mal wirklich brav mitgespielt.
Das neue Bett ist wirklich bequem. Kurioserweise entsteht allerdings neuerdings ein Spalt zwischen der umgeklappten Rückenlehne und dem Matratzenteil auf dem Motorraum. Besucherritze mal anders. Ein zwischen Heckklappe und Matratze geklemmtes Kissen schafft aber Abhilfe.
Wir haben einiges in den Schränken neu sortiert – das klappt soweit alles gut. Allerdings haben wir auf diese kurzen Reise natürlich auch nur wenig Gepäck dabei gehabt.
Also alles bereit für die nächste Reise. Die steht schon nicht mal eine Woche später an und soll ein paar Tage länger dauern.
Hier geht’s zu Tag 1 unsere Test-Reise: Landvergnügen am Häxehüsli in Hünxe
Hier geht’s zu Tag 2 unserer Test-Reise: Shopping-Stress in Winterswijk und Aasee-Abhängen in Bocholt