Freitag, 1.Juli 2016
Aabenraa – Vejle – Juelsminde
Unsere erste Nacht mit Dröppel an einem dänischen Hafen war entspannt und ruhig. Das tolle an Häfen ist ja, dass sie direkt am Wasser liegen. Und am Wasser bin ich am Liebsten. In Dänemark gibt es noch viele weitere Häfen mit Wohnmobilstellplätzen und nach der positiven ersten Erfahrung ahnen wir schon, dass das nicht unsere letzte Nacht am Hafen gewesen sein wird.
Das regenbedingte Frühstück im Bett wird langsam zur Routine.
Wir wollen heute noch ein ganzes Stück weiter nach Norden kommen, also starten wir einfach erstmal los. Fahren im Nieselregen die Ostseeküste entlang.
Im Dreiecksgebiet
Eigentlich wollten wir einen Zwischenstopp in Kolding einlegen, der größten Stadt der Trekantområdet, dem Gebiet um das Städtedreieck Kolding-Fredericia-Vejle. Die Region rund um ein solches Städtedreieck einfach “Dreiecksgebiet” zu taufen kann man als pragmatisch empfinden, vielleicht sogar irgendwie witzig. Als wir aber in Kolding ankommen, regnet es gerade so sehr, dass wir nicht mal Lust haben, aus dem Bulli zu steigen.
Wir fahren erstmal weiter, und in Vejle, der nördlichen Spitze des Städtedreiecks, sieht es dann schon nicht mehr ganz so schlimm aus.
Also schlendern wir durch Vejle, eine alte Seehandelsstadt. Bestaunen die Fassaden von Häusern aus den letzten Jahrhunderten in der Altstadt.
Runen im Regen
In Vejle kommen wir auch zum ersten Mal mit der Geschichte Dänemarks in Kontakt. Uns fallen die Runen auf dem Boden der Fußgängerzone auf. Was da steht? Keine Ahnung. Aber Runen spielen in der Gegend eine große Roll. Ganz in der Nähe, in Jelling stehen zwei ganz besondere Steine, die auch als Geburtsurkunde und Taufschein Dänemarks gelten. Diese Runensteine von Jelling sind über 1000 Jahre alt. Sie sind sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Wegen des anhaltenden Regens entscheiden wir uns aber dagegen, sie anzusehen.
Stattdessen stöbern wir lieber in den vielen kleinen Geschäften und finden ein paar erste Mitbringsel. Die Stimmung ist eher mäßig. Wir lassen uns vom grauen Wetter ganz schön runterziehen.
Regenschirme im Mittelpunkt
Wir schlendern brummelig weiter, schauen in kleine Seitenstraßen und versuchen uns gegenseitig aufzumuntern. Doch dann bekommen wir unerwartete Hilfe…
Die nächste Seitenstraße geht links ab. Midtpunkt (Mittelpunkt) steht am Eingang. Und als wir in die kleine Straße blicken, müssen wir lachen. Wie passend!
Hunderte bunte Regenschirme hängen hier über der Straßen und heben sich fröhlich vom grauen Himmel ab.
Die Idee der Cafés, Restaurants und Geschäfte geht auf – die farbenfrohen Schirme ziehen uns in die Seitenstraße, allerdings kann ich meinen Blick kaum von den im Wind wippenden Regenschirmen lassen.
Als wir uns dann wieder auf den Weg machen, ist die Laune schonmal ein ganzes Stück besser.
Der nächste Hafen
Für die Nacht haben wir uns wieder einen Hafen ausgeguckt. Dieses Mal Juelsminde, zwischen Horsens Fjord und Vejle Fjord gelegen. Hafen und Marina sind hübsch und lebendig. Es gibt nur wenige Wohnmobilstellplätze auf der einen Hafenseite und wir erwischen den letzten freien an diesem Tag.
Nachdem wir auf die andere Hafenseite spaziert sind, um unseren Platz zu bezahlen, setzen wir uns erstmal mit kühlen Getränken raus und nutzen, dass es gerade mal nicht regnet.
Wir sollten öfter am Meer sitzen
Am Strand machen wir es uns auf einer Bank gemütlich und genießen es einfach, am Meer zu sitzen. Sollte man viel öfter machen.
Wir beobachten Möwen und erkunden den Badesteg. Wenn es ein paar Grad wärmer und etwas sonniger wäre, könnte man hier sicher wunderbar planschen. Wir bleiben bis zu nächsten Regenschauer.
Später am Abend kommt soagr nochmal die Sonne raus und lockt nicht nur uns zum Hafen.
Hier gibt es mehrere Restaurants, Eisbuden, Cafés, Geschäfte. Grillplätze und Picknickbänke direkt am Wasser. Und natürlich jede Menge Boote, die auf dem Wasser schaukeln und im Wind klimpern. Einen Spielbereich für Kinder mit einer Krabbenrennbahn. Das ist so touristisch wie es klingt, aber dabei wirklich hübsch und liebevoll gemacht.
Aber auf der anderen Seite des Hafens merkt man, dass das hier nicht nur Show ist. Hier riecht deutlich nach Fisch – denn der wird hier verladen und abtransportiert.
Wir kochen Rosmarinkartoffeln undmachen es uns anschließend wieder im Bullii gemütlich. Mit weiteren Getränken. Wie könnte es ander sein – es regnet mal wieder.
Immerhin dröppelt es auf dieser Reise nur von oben. Der Bulli spielt absolut vorbildlich mit.
Übernachtung
Stellplatz am Juelsminde Havn. 150DKK/Nacht (20€). Direkt am Hafen, zentral in Juelsminde. W-LAN und ordentlich Toiletten inklusive. 50DKK Pfand für die Zugangskarte.
15 Tage unterwegs mit Dröppel - unsere Bulli-Reise nach Dänemark in Zahlen - unterwegs mit dröppel
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