27. Juli 2019: Camiers – Saint-Valery-sur-Somme – Le Tréport
Nieselregen an der Baie de Somme
Der Tag beginnt trüb, grau und nieselig und beschert uns so unser erstes Frühstück im Bulli auf dieser Reise. Das Wetter macht es uns leicht, zeitig weiterzuziehen – immerhin.
Wir fahren durch den Regen und können kaum die Landschaft um uns herum sehen, so trüb ist es heute morgen. Unsere erste Pause machen wir an einem Aussichtspunkt an der Baie de Somme, der Somme-Bucht, was aber wenig unterhaltsam ist, da wir außer der Infotafel nur ein kleines bisschen Wiese erkennen können, der Rest verschwindet im feuchten Grau. Immerhin informiert uns die Infotafel darüber, was wir sonst sehen können sollten.
Meine Assoziationen mit dem Ersten Weltkrieg sind schnell weggewischt, denn die Schlacht an der Somme fand viel weiter im Landesinneren statt. Hier ist es eigentlich recht idyllisch, die Bucht ist eigentlich “nur” eine Flußmündung mit Salzwiesen, Schlickzonen und Sanddünen. In dieser geschützten Landschaft leben natürlich allerlei Tiere – unter anderem Robben und zahlreiche Vögel. Das alles können wir aber heute wie gesagt wetterbedingt nicht bewundern.
Bummel durch Saint-Valery-sur-Somme
Als der Regen kurz darauf etwas nachlässt, folgen wir spontan einem Hinweisschild uns fahren ins malerische Saint-Valery-sur-Somme, in dessen Hafen der Normannen-Herrscher Wilhelm einst seine Streitkräfte sammelte um England zu erobern und sich so den Namen Wilhelm der Eroberer zu verdienen.
Wir haben Glück und erwischen für unseren Bummel durch Saint-Valery-sur-Somme eine Regenpause. Alte Häuser, bunt windschief und irgendwie sehr französisch in enegen Gassen beherbergen kleine Läden und Gastronomie. Sehr hübsch, und bergauf wird es in der Oberstadt sogar noch mittelalterlich. Wirklich sehr hübsch. Wir schlendern also durch die Gassen, bewundern alte Gemäuer und bunte Schaufensterauslagen.
Das krumme Kopfsteinpflaster und mein noch immer ziemlich empfindlicher Fuß verstehen sich aber auf Dauer nicht sonderlich gut, und so geben wir den hart erkämpften Parkplatz nach nicht all zu langer Zeit wieder frei.
Le Tréport – wilkommen in der Normandie!
Der Bulli rollt wieder die Straßen entlang und dann ist es endlich so weit – wir sind in der Normandie angekommen.
Unser erster Halt hier liegt gleich in Le Tréport. Wir parken am Hafen und schlendern immer am Wasser entlang bis zum Leuchtturm. Mittlerweile regnet es wieder in Strömen – aber das trübe Wetter steht zumindest dem grün-weißen Leuchtturm irgendwie ganz gut.
Le Tréport liegt in einer Lücke zwischen den für die Alabasterküste typischen Kreideklippen, teilweise geradezu zwischen Meer und Felsen eingeklemmt. Das ergibt von der Küste aus einige spannende Perspektiven. Gerne würde ich die Stadt jetzt weiter erkunden, aber strömender Regen und mein mal wieder schmerzender Fuß bringen die Stimmung auf den Nullpunkt. Weitere Erkundungen werden erstmal aufgeschoben, morgen soll das Wetter wieder besser werden. Dann nehmen wir vielleicht den Schrägaufzug und schauen uns das alles noch mal von oben an.
Jetzt aber geht es erstmal einkaufen und dann weiter zum Campingplatz. Unser Bangen, ob wir jetzt am Wochenende ohne Probleme ein freies Plätzchen finden, stellt sich als unbegründet heraus.
Camping bei den Freibeutern
Camping “Les Boucaniers” ( “Die Freibeuter”) ist ein Camping Municipal, ein kommunaler Campingplatz. Davon gibt es in Frankreich jede Menge – sie sind oft eher einfach und recht günstig, und oft auch gut gelegen. Dieser hier in Le Tréport liegt so zentral, dass man den Ort von hier aus wunderbar zu Fuß erkunden kann. Nach unserer gestrigen Erfahrung erfreuen wir uns besonders an den brauchbaren Sanitäranlagen.
Nieselregenbedingt gibt es am frühen Abend ausgiebiges Lesen und Abendessen im Bulli. Der liebste Mitreisende hat sich ordentlich ins Zeug gelegt und köstliche Nudeln mit Chicorée und Ziegenkäse gezaubert, dazu ein, zwei Flaschen Cidre… und der Tag geht gemütlich zuende.
Preise: 16,10€/ Nachte (Wohnmobil, 2 Personen ohne Strom)
Duschen inklusive
Camping municipal «Les Boucaniers» ***
Rue P. Mendès-France
76470 LE TRÉPORT
Mehr Informationen hier. (englisch)
Möchstest du das Reisetagebuch unserer Normandiereise mit dem Bulli verfolgen? Wenn du unten deine E-Mail-Adresse angibst, wirst du automatisch per Mail informiert, sobald ein neuer Text veröffentlicht wird: