26.Juli 2019: Dunkerque – Calais – Audresselles – Wimereux – Camiers
Der Tag beginnt später als geplant, aber die erste Nacht in Frankreich war gut und erholsam.
Nach einem kleinen Frühstück geht es dann aber auch bald los. Wir verlassen den Einhorn-Campingplatz. Zum Glück hat das Gewitter gestern Abend Abkühlung gebracht und es ist heute nicht mehr so heiß.
Stadtbummel in Calais
Wir fahren erstmal weiter nach Calais. Innenstadtverkehr und Parkplatzsuche sind gar nicht mal so entspannt, aber wir finden schließlich an der Mediatheque ein Plätzchen für den Bulli und ziehen los. Ich stelle meinen Fuß auf die Probe und wage einen kleinen Stadtbummel.
Erstmal bummeln wir zum Hôtel de Ville, dem Rathaus. Der dazugehörige Glockenturm gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe “Belfriede in Belgien und Frankreich”, zusammen mit ingesamt 55 weiteren Türmen. Zwischen der Blütenpracht auf dem Vorplatz steht ein überdimensionaler Kronleuchter – ist das Kunst?
Wir bekommen eine Antwort, nachdem wir ein wenig weiter gebummelt sind. Auf dem Platz vor dem Theater stehen ebenso überdimensionierte Schreibtischlampen. Mit einem bisschen Recherche finde ich heraus, dass die Lampen abends naheliegenderweise sogar leuchten. Ich finde den Kontrast zwischen dem beeindruckenden Beaux-Arts-Theater und den funktional gestalteten Lampen ziemlich interessant.
Dann ist es so weit – mein Fuß fordert eine Pause. Und eigentlich haben wir auch genug vom Stadtbummeln für heute. Also zurück zum Bulli humpeln.
Eurotunnel und Opalküste
Schon bald rollt Dröppel wieder über die Straße, vorbei an endlosen Zäunen, die die Zufahrt zum Eurotunnel abriegeln. Am Horizont ist Großbritannien zu erahnen. Nachdem wir in den letzten Tagen Grenzen überquert haben, die nur an einem Schild am Straßenrand zu erkennen waren, ist das mal was ganz anderes. Natürlich lenkt das unsere Gespräche auf den Brexit – und wir wissen natürlich noch nicht, wie viel Hin und Her es in der Angelegenheit es in den nächsten Monaten noch geben wird.
Wir nahemn die Strecke an der Küste entlang und lassen den Bulli bergauf und bergab klettern. Ganz schön hügelig hier, aber Dröppel schlägt sich mit seinen 50 PS tapfer.
Wir fahren durch Felder und Dörfer und immer wieder ist das Meer zu sehen. Es funkelt in der Sonne in Blau- und Grüntönen und man bekommt eine Ahnung davon, warum dieser Küstenabschnitt Opalküste genannt wird. Jede Menge Postkartenmotive.
Durchatmen am Meer in Audresselles
In Audresselles wollen wir eine kleine Pause einlegen. Leider sind wir nicht die einzigen, die in dem hübschen Örtchen einen Parkplatz suchen. Uns schwant Böses für den Rest unserer Reise…
Etwas außerhalb finden wir dann eine bulligeeignete Parkmöglichkeit, gehen ein paar Schritte bis zum Starnd und schauen auf’s Meer. Wunderschön. Ein paar Mal tief durchatmen und es kann ganz entspannt weitergehen.
Die Strecke ist wirklich malerisch, aber auch durchaus anspruchsvoll für unseren kleinen Bulli.
Baguettes und Cidre in Wimereux
Nächster Halt: Wimereux.
Wir müssen noch einkaufen. Den winzigen, vollgestopften und entsprechend engen Intermarche verlassen wir unter anderem mit Cidre und Baguettes. Trés français, unser erster Einkauf in Frankreich. Und gar nicht mal so teuer, wenn man gerade aus Belgien kommt.
Camping in den Dünen in Camiers
Auf der letzten Etappe zu unserem Ziel-Campingplatz gibt es noch ein paar Verwirrungen über den richtigen Weg, aber wir finden Camping des Dunes in Camiers dann doch.
Ich bin dran, uns anzumelden und krame ganz tief in den Tiefen meines Gedächtnisses, um aus meinem Schulfranzösisch und ein paar nachgeschlagenen Vokabeln ganze Sätze zu formen, und siehe da – es reicht irgendwie.
Wir bekommen ein hübsches Plätzchen in den Dünen mit Meerblick. Der Platz ist wirklich superschön und diese Lage ist auch der Grund, warum wir hier sind.
Die Sanitäranlagen sind dafür ganz sicher kein Grund um herzukommen. Ich will nicht weiter ins Detail gehen, aber wir tauschen an diesem Abend viele schlimme Toiletten-Geschichten aus. Wobei, wir stellen fest, dass wir auch auch schlimmeres gesehen haben, das Bahnhofsklo in Larissa, Griechenland, zum Beispiel.
Mit eigener Toilette und gefüllten Wasservorräten können wir allerdings auch einfach die schönen Seiten dieses Campingplatzes genießen. Den wunderbaren Ausblick zum Beispiel. Wir machen einen Spaziergang durch die Dünen, bis hin zum Strandzugang. Der Weg herunter ans Wasser ist mir noch zu steil, aber mein liebster Mitreisender erkundet noch ein wenig weiter.
Zurück am Bulli gibt es leckere Spaghetti mit Aubergine, aber es zieht uns schon bald wieder in die Dünen, wo wir mit einem Bier einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer beobachten.
Camping des Dunes
sehr schön in den Dünen gelegen, mit Strandzugang
Preise: 19€/ Nacht (Wohnmobil, 2 Personen ohne Strom)
Duschen kostet extra
Camping des Dunes
5717A Boulevard de Saint-Gabriel
62176 Camiers, Frankreich
keine Internetseite, einfach nach “Camping des Dunes Camiers” suchen